Foto-Glossar
Zentrierung
Die Zentrierung eines Objektivs gibt Aufschluss über seine Fertigungsqualität. Denn auch die beste optische Rechnung nützt nichts, wenn sie bei der Fertigung der Objektive nicht umgesetzt wird. Ein Zentrierfehler entsteht, wenn Linsen im Strahlengang minimal verkippt eingebaut werden oder senkrecht zur optischen Achse verschoben sind. Ferner kann die Linsenfläche unsymmetrische Abweichungen von der vorgegebenen sphärischen oder asphärischen Form zeigen. Im Bild stellt sich ein Zentrierfehler als partielle, oft einseitige Unschärfe dar – im Gegensatz zum normalen Schärfeabfall, der durch die optische Rechnung vorgegeben ist und symmetrisch zur Bildmitte verläuft. Die Zentrierung sagt daher auch nichts über einen Objektivtyp aus, sondern nur über die Fertigungsqualität eines Einzelstücks.
Einige Hersteller treiben einen immensen Aufwand, um eine hohe und vor allem konstante Fertigungsqualität zu gewährleisten. Die Objektive eines Typs zeigen dann nur äußerst geringe, nicht sichtbare Qualitätsunterschiede. Ist die Fertigungsqualität dagegen schlecht, so kann es starke Qualitätsschwankungen innerhalb eines Objektivtyps geben. Es ist dann reine Glückssache, ob ein Objektiv gut oder schlecht ausfällt.
Quelle: ColorFoto 01/2002