Veröffentlicht am: 23.10.2024 um 18:28 Uhr:

Sicherheit: Die Tricks der Armbanduhren-Banden

Auch in Köln versuchen sogenannte Armbanduhren-Banden teure Armbanduhren zu stehlen...

» Köln. Der Angriff am Friesenplatz kam völlig unerwartet für einen 62 Jahre alten Mann: vor einigen Wochen war der Kölner nachmittags zu Fuß unterwegs, als ihm plötzlich ein Unbekannter die Armbanduhr vom Handgelenk riss. Die Polizei suchte nach den Männern und nach zwei wichtigen Zeugen. Die Täter gehören möglicherweise einer von mehreren Banden an, die bundesweit Armbanduhren rauben. Dabei bedienen sie sich verschiedener Maschen.

Der 62-Jährige lief den Räubern vom Friesenplatz zunächst hinterher. Nach ein paar Metern bat er zwei E-Scooter-Fahrer um Hilfe, die nicht zögerten und ebenfalls die Verfolgung aufnahmen. Auf Höhe der Kirche St. Gereon erkannten das Opfer die Täter plötzlich wieder - einer legte daraufhin die geraubte Uhr auf den Boden flüchtete mit seinem Begleiter.

Raubüberfäle wie diese sind keine Einzelfälle in Köln. Mal überfallen die Täter Fußgänger und reißen ihnen die Uhr vom Arm, mal bringen sie Autofahrer dazu anzuhalten und die Scheibe herunterzulassen, um sie auszurauben.

Beuteziel seien "ausschließlich am Handgelenk getragene hochwertige Armbanduhren", sagt ein Ermittler. Der Wert liege jeweils zwischen mehreren Tausend und einhunderttausend Euro.

Die Taten sind kein Kölner Phänomen, es gibt sie bundesweit. "Zwischen den betreffenden Behörden besteht ein Informationsaustausch", so die Polizei. Festnahmen gelingen dennoch nur äußerst selten. Urlauber kennen die Masche zum Beispiel aus Mallorca oder Ibiza: Dort häuften sich die Taten zuletzt so sehr, dass die Polzei eine spezielle Ermittlungseinheit gründete.

Die Ermittler gehen davon aus, dass siees mit verschiedenen Banden zu tun hat. In Köln unterscheidet die Kripo Köln drei Vorgehensweisen: In der Innenstadt scheinen die Täter ihr potenziellen Opfer vorwiegend in Cafés zu suchen. Sie observieren und verfolgen sie, bis ihnen die Gelegenheit zum Zugriff günstig erscheint. In anderen Fällen wurde die Opfer von Frauen angesprochen. Sie täuschten vor, Hilfe zu benötigen oder machen den Opfern sexuelle Angebote, um sie abzulenken und ihnen die Uhr unbemerkt zu stehlen.

Bei einer dritten Variante durchforsten die Kriminellen Verkaufsplattformen im Internet nach Inseraten mit hochwertigen Uhren, vereinbaren dann einen Termin mit dem Verkäufer und stehlen oder rauben ihre Beute bei dieser Gelegenheit. «


Quelle: ts. in Express - Die Woche - vom 10.11. Mai 2024

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