Veröffentlicht am: 22.11.2024 um 22:26 Uhr:
Kölner Verkehrsbetriebe: Elektrobus-Betriebshof Porz für Mobilitätspreis.NRW nominiert
» Der neue Betriebshof Porz der Kölner Verkehrsbetriebe ist für den Mobilitätspreis.NRW nominiert worden. Die Anlage ist der erste Betriebshof allein für Elektrobusse in NRW. Auf dem 63.000 Quadratmeter großen Areal finden perspektivisch bis zu 180 E-Busse Platz. Die erste Baustufe wurde im März dieses Jahres in Betrieb genommen, die zweite Baustufe wird in 2026 vollendet. Hiermit leistet die Kölner Verkehrsbetriebe einen großen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in Köln. Zudem wird die Qualität des ÖPNV verbessert.
Der Mobilitätspreis.NRW wird durch das Bündnis für Mobilität im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) vergeben. Aktuell haben sich rund 130 Akteure im Bündnis für Mobilität zusammengeschlossen. Mit Partnern aus öffentlicher Hand, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehrsbranche und Verbänden arbeitet das Bündnis daran, eine einfache, flexible und klimaneutrale Mobilität in Nordrhein-Westfalen zu gestalten.
Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wurde erstmals in 2023 ausgelobt. Eine vierköpfige Fachjury hat die Bewerbungen bewertet und fünf Finalisten ausgewählt. Neben der Kölner Verkehrsbetriebe mit ihrem neuen Betriebshof Porz sind dies AGNES – Digitale Karte für Großraum- und Schwertransporte (Sommer Digital Transport Assistants GmbH), der Bürgerbus On-Demand (Bürgerbus Lüdinghausen e. V.), das Feierabend-Parken Düsseldorf (Connected Mobility Düsseldorf GmbH) und die Schnellbaubrücke der Heitkamp Brückenbau GmbH.
Wer sich für den Betriebshof Porz einsetzen möchte, kann bis zum 12. Dezember über www.mobilitaetspreis.nrw an der Online-Abstimmung teilnehmen. Eingeladen sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Wesentlicher Meilenstein im Projekt Smart City Kölner Verkehrsbetriebe
Bereits mit der Inbetriebnahme der ersten Baustufe im März 2024 wurden fünf weitere Buslinien auf den E-Bus-Betrieb umgestellt. Die Errichtung des neuen Betriebshofes ist ein wesentlicher Meilenstein im Projekt Smart City Kölner Verkehrsbetriebe, mit dem bis 2030 der gesamte Busbetrieb im Kölner Verkehrsbetriebe-Netz auf elektrische Antriebe umgestellt wird.
Der Betriebshof besteht neben der Abstellfläche für die Fahrzeuge aus einer hochmodernen Ladeinfrastruktur, einer Übergabestation, einer auf die Behandlung von Elektrobussen spezialisierten Werkstatt, einer Waschanlage, einer Energiezentrale und einem Fahrdienstgebäude. Die Kölner Verkehrsbetriebe setzt zu 100 Prozent Ökostrom ein, wodurch im Fahrbetrieb und auf dem Betriebshof umfangreicher Klimaschutz praktiziert wird.
Grüner Betriebshof zur Stärkung des ÖPNV
Darüber hinaus ist der neue Betriebshof Porz ein „grüner“ Betriebshof. Neun Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern und Traversen der Ladeinfrastruktur erzeugen bis zu 440 Kilowatt-Stunden Strom in der Spitze (kWp). Die Dächer sind auf einer Fläche von 3.735 Quadratmetern begrünt, auch erhalten die vier Fassaden des Fahrdienstgebäudes eine Begrünung. Das Fahrdienstgebäude und die Buswerkstatt wurden in Anlehnung an den Passivhausstandard geplant und errichtet, wodurch der Energieeinsatz reduziert wird. Ladegeräte werden durch durströmende Umgebungsluft gekühlt. Das auf die Gebäude und große Teile der versiegelten Fläche auftreffende Regenwasser wird über unterirdische Rigolen versickert. Zudem wurde ein 900 Quadratmeter großes Biotop für Eidechsen geschaffen.
Mit dem neuen Betriebshof Porz wertet die Kölner Verkehrsbetriebe den ÖPNV im rechtsrheinischen Stadtgebiet auf. Durch dessen räumliche Lage werden Leerfahrten minimiert. Der Betriebshof liegt nur wenige Minuten vom Knotenpunkt „Porz Markt“ entfernt, an dem sechs der acht hier haltenden Bus-Linien beginnen bzw. enden. Auch kann die Kölner Verkehrsbetriebe hierdurch flexibler und schneller auf Betriebsstörungen im Liniennetz reagieren. Bisher kamen die Busse aus dem Betriebshof Nord in Köln-Riehl, der 25 Kilometer entfernt liegt und eine Anrückzeit von etwa 25 Minuten bedeutet. Auch für rund 350 Mitarbeitende, die ihre Basis nach Abschluss der zweiten Baustufe in Porz finden, können sich die Wege zur und von der Arbeit verringern.
Der Elektrobus-Betriebshof Porz findet das Interesse zahlreicher Besuchergruppen aus dem In- und Ausland. Die Kölner Verkehrsbetriebe pflegt einen offenen Erfahrungsaustausch, um anderen Unternehmen und Aufgabeträgern bei der Realisierung der Antriebswende zu helfen. «
Quelle: Pressemitteilung der Kölner Verkehrsbetriebe - STA - vom 20. November 2024