Veröffentlicht am: 15.12.2024 um 18:54 Uhr:
Köln: Meilenstein für den Radverkehr
» Die Stadt Köln hat mit dem Lückenschluss am Barbarossaplatz die vollständig durchgängige Radverkehrsverbindung auf den Kölner Ringen fertiggestellt und den Beschluss des Verkehrsausschusses umgesetzt.
Zum Beschluss des Verkehrsausschusses
Auf insgesamt etwa zehn Kilometern Länge (fünf in jeder Fahrtrichtung) steht dem Radverkehr jetzt zwischen Hansaring und Ubierring eine durchgängige Radverkehrsführung nach Kölner Standard zur Verfügung. Nur an besonders engen Stellen wird der Radverkehr auf einem etwas schmaleren Schutzstreifen geführt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: "Mit dem Lückenschluss am Barbarossaplatz haben wir einen großen und ambitionierten Meilenstein für mehr Sicherheit für Radfahrende und den Klimaschutz erreicht. Gerade der Barbarossaplatz galt lange Jahre als Symbol einer Verkehrspolitik, in der der Radverkehr keinen Platz hatte. Mit dem Projekt "RingFrei", der durchgängigen und sicheren Führung des Radverkehrs auf den Kölner Ringen, sind wir unter den Großstädten in Deutschland Vorreiter."
Damit kommt das bundesweite Vorreiterprojekt "RingFrei" zu seinem vorläufigen Abschluss. Lediglich der Ebertplatz wird noch gemeinsam mit der Neugestaltung des Platzes eine neue Radverkehrsführung erhalten. Durch die Umwandlung der rechten Fahrspur für den Radverkehr wird nun auch am Barbarossaplatz der ehemals benutzungspflichtige, aber schmale bauliche Radweg nicht mehr benötigt. Bis zu seinem endgültigen Rückbau wird er für Fahrradparken zwischengenutzt.
In der südlichen Verlängerung in Fahrtrichtung Eifelstraße wurden auf dem Salierring die schmalen Schutzstreifen durch Radfahrstreifen in komfortabler Breite ersetzt.
Die neuen Radfahrstreifen nach Kölner Standard mit mindestens 2,50 Meter Breite knüpfen an den Radfahrstreifen am Zülpicher Platz an und münden im weiteren Verlauf in den Radfahrstreifen am Sachsenring. Auch die Zufahrten von der Roonstraße sowie von der Eifelstraße aus kommend sind jetzt fahrradfreundlich gestaltet. An Stellen, an denen der Kfz-Verkehr die Radwegeführung signalisiert queren muss, wurde der Radfahrstreifen zur Erhöhung der Aufmerksamkeit großflächig in Rot eingefärbt. Mit Umsetzung der Maßnahme wurden mehr als 600 Meter neue Radverkehrsinfrastruktur geschaffen.
Durch die neue Markierung wurde auch ein besonders komplexes Problem gelöst: Radfahrer*innen, die vom Hohenstaufenring auf den Barbarossaplatz fahren, werden jetzt auf einem eigenen, rot markierten Radfahrstreifen in der Mitte der Fahrbahn auf den Barbarossaplatz geführt. Links davon verbleibt eine Geradeausspur für Kraftfahrzeuge, rechts davon der Rechtsabbiegestreifen. So wird der Konflikt mit rechtsabbiegenden Kfz bereits vor dem Abbiegevorgang entschärft und Radfahrer*innen haben genügend Platz, um zwischen den beiden Kfz-Fahrspuren zur Aufstellfläche an der Ampel vorzufahren.
Auch für Radfahrer*innen, die vom Hohenstaufenring kommend in Richtung "Neue Weyerstraße" oder in Richtung Luxemburger Straße fahren wollen, wurde die Situation verbessert. Neben dem Knotenpunkt Barbarossaplatz wurden auch letzte Markierungsarbeiten am Hansaring abgeschlossen. Die Lückenschlüsse an Hansaring und Barbarossaplatz markieren einen Meilenstein des Projekts "RingFrei" und bedeuten einen großen Schritt für die Verkehrswende in Köln hin zu klimafreundlicher Mobilität.
Hintergrund
Mit dem im Juni 2016 vom Verkehrsausschuss beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, auf den nördlichen und südlichen Kölner Ringen durch Markierungen eine verbesserte Radverkehrsführung herzustellen. Parallel dazu hat der Verkehrsausschuss des Rates der Stadt Köln beschlossen, die Forderungen des "Zehn-Punkte-Plans" der Initiative "#RingFrei" zur Radverkehrsführung an den Kölner Ringen zu überprüfen und bei den zukünftigen Planungen zu berücksichtigen.
Schwerpunkt der Forderungen, die in dem Zehn-Punkte-Plan zusammengefasst wurden, ist die Verlagerung des Radverkehrs vom Gehweg auf die jeweils rechte Spur der Fahrbahn, eine eigenständige und durchgängige Radspur (Radfahrstreifen), die Neuordnung des Parkens zugunsten von Ladezonen und Fahrradabstellplätzen und die Beschränkung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer. Vormals wurde der Radverkehr auf den Kölner Ringen auf einem etwa einen Meter breiten baulichen Radweg aus Klinkersteinen geführt, eine Planung aus den 80er Jahren, die im Rahmen des U-Bahnbaus umgesetzt worden ist.
In der Folge hat die Verwaltung dem Verkehrsausschuss ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Radverkehrs auf den Kölner Ringen vorgelegt. In mehreren Stufen wurden in den Jahren 2017, 2019 und 2021 vom Verkehrsausschuss die nun umgesetzten Maßnahmen zur fuß- und radverkehrsfreundlichen Umgestaltung der Kölner Ringe beschlossen.
Radverkehr Ringe Karte (PDF, 185 kb) «
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 13. Dezember 2024