Veröffentlicht am: 27.02.2025 um 07:04 Uhr:

Internet: Meta-"Bugs": Technische Pannen oder System?

Wer letzte Woche auf Instagram nach Hashtags wie #democrats oder #prochoice suchte, bekam statt der Suchergebnisse einen Warnhinweis wegen "sensibler Inhalte". Ähnliche Beobachtungen gab es bereits früher:

» Monatelang wurden Begriffe aus der LGBTQ+-Community durch einen Jugendschutzfilter eingeschränkt und erst auf Nachfrage von Journalisten wieder freigeschaltet. Meta spricht von "technischen Problemen" – eine Erklärung, die angesichts der Häufung solcher Vorfälle viele skeptisch macht.

Unsere Kollegin und Digital-Expertin Svea Eckert sieht die Entwicklung differenziert: "Ich glaube nicht, dass es eine große Verschwörung von Mark Zuckerberg ist. Es könnte zum Beispiel eine ganz einfache Sicherheitsmaßnahme gewesen sein, die übers Ziel hinausgeschossen ist." Wichtiger sei ohnehin etwas anderes: "Instagram und Facebook sind private Konzerne. Das ist keine Town Hall, das ist kein öffentlicher Marktplatz. Da gibt es keine Meinungsfreiheit, sondern der Konzern gibt vor, was dort stattfinden kann und was nicht."

Algorithm Watch fügt dieser Einschätzung eine wichtige Perspektive hinzu: "Da wir keinen Zugriff auf den Quellcode und die Plattform-Daten haben, können wir sie nicht analysieren. Es ist möglich, dass es technische Fehler sind. Es ist auch möglich, dass es Absicht ist. Das illustriert das Problem, das wir als Gesellschaft haben, ganz gut: Erstens können große Tech-Konzerne weitgehend nach Gutdünken an entsprechenden Stellschrauben drehen. Zweitens wissen wir im Zweifel nicht, ob sie es tun." Mehr zu dem Thema sehen Sie im Zapp-Reel. «


Quelle: Zapp-Newsletter vom 2. Februar 2025

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