Veröffentlicht am: 28.02.2025 um 07:07 Uhr:

Internet: DeepSeek: Wenn KI sich selbst zensiert

Das neue chinesische KI-Sprachmodell DeepSeek sorgt nicht nur durch seine beeindruckende technische Effizienz für Aufsehen. Das Modell, das nach eigenen Angaben mit nur 5,6 Millionen Dollar entwickelt wurde, demonstriert auch eindrücklich die Grenzen staatlich kontrollierter künstlicher Intelligenz.

» Als ZAPP die KI zu verschiedenen kritischen Themen befragt, zeigt sich ein aufschlussreiches Muster: Bei Fragen zum Tiananmen-Massaker oder zu Menschenrechten in China bricht der Chatbot das Gespräch konsequent mit einem knappen "Let's talk about something else" ab. Besonders interessant: Während DeepSeek bei diesen Themen schweigt, liefert er zu historischen Ereignissen wie dem Holocaust oder dem Vietnam-Krieg detaillierte, fundierte Antworten.

Auf Zapp-Fragen zur Pressefreiheit in China reagiert DeepSeek mit auffällig regierungskonformen Antworten: Die KI betont die "spezifischen kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten" Chinas und verweist auf die "notwendige Balance zwischen Informationsfreiheit und sozialer Stabilität".

Bemerkenswert ist auch DeepSeeks Einschätzung deutscher Medien: Die KI schätzt die Glaubwürdigkeit deutscher Medien als "hoch" ein und lobt die "kritische und gut recherchierte" China-Berichterstattung. Gleichzeitig bemängelt sie einen "westlichen Filter-Bias" und vermisst "chinesische Innenperspektiven". Das Beispiel DeepSeek wirft die Frage auf: Wie frei kann künstliche Intelligenz sein? Weitere Antworten der KI auf Zapp-Fragen sehen Sie hier. «


Quelle: Zapp-Newsletter vom 2. Februar 2025

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