Veröffentlicht am: 28.10.2019 um 19:24 Uhr:
Wissen: Warum schützen die Briten die Affen von Gibraltar?
» Es ist der einzige Ort in Europa, an dem Affen in Freiheit leben. Für Gibraltar, gelegen an der Südspitze der Iberischen Halbinsel, sind die Berberaffen eine Touristenattraktion und tragen damit wesentlich zum Wohlstand der Bewohner bei. Trotzdem ist deren Verhältnis zu den Primaten nicht ungetrübt, denn die Tiere, die einst von den Mauren und Briten aus Nordafrika eingeführt wurden, machen Probleme.
Wer die Halbinsel als Tourist besucht, weiß warum: Die Affen haben den Respekt vor den Menschen verloren. Sie schnappen sich, was sie kriegen können: Futter, aber auch Handtaschen oder Handys. Wer seine Habseligkeiten verteidigt, läuft Gefahr, gebissen zu werden. Das ist nicht ungefährlich, da die Bisse Infektionen verursachen können.
Auch die Einheimischen sind leidgeplagt. Affen plündern Mülleimer, dringen in Wohnungen und Geschäfte ein und verwüsten Räume und Einrichtungen. Zum Schutz vor solchen Übergriffen und um die 60 Zentimeter großen Tiere mit den scharfen Eckzähnen aus den Wohngebieten auf ihre Affenfelsen zu vertreiben, wurde extra eine Art Affenpolizei geschaffen.
Trotzdem lieben die Menschen ihre Berberaffen. Denn solange die hier leben, bleibt Gibraltar laut Legende britisch. Seit 1704 versucht Spanien, das britische Überseegebiet zurückzugewinnen. Die knapp 35.000 Einwohner wollen davon nichts wissen. Dank Steuervorteilen und Tourismus geht es ihnen gut. Vom Brexit halt sie aber gar nichts. «
Quelle: Thomas Kunze in HÖRZU 34 vom 16.08.2019