Veröffentlicht am: 20.09.2023 um 16:20 Uhr:

Fotografie: Das sollten Aufsteckblitze können

Wer sich eine Spiegelreflexkamera leistet, der wird sich auf Kurz oder Lang auch einen Aufsteckblitz leisten. Aber worauf sollte man beim Kauf eigentlich achten? - Hier ein paar Tipps aus der ColorFoto 2/2015...

» Zoom-Reflektor: Dank Brennweiten-Nachführung erkennen Systemblitze, welche Brennweite an einem Objektiv eingestellt ist, und führen den Reflektor so nach, dass sie den entsprechenden Bildwinkel gleichmäßig ausleuchten. Je kleiner der Winkel, desto höher wird die Leitzahl. Oft geben Hersteller als Leitzahl des Blitzes die Angabe bei höchster Zoomeinstellung an. Wird dann auf Weitwinkel gestellt, erreichen sie wesentlich weniger Power. […]

Aufhellblitzen: Der Blitz mit seiner Abbrennzeit zwischen 1/800 s und 1/10000 s, je nach Intensität, hinterlässt unabhängig von der Belichtungszeit immer die gleiche Wirkung auf dem Hauptmotiv. Lediglich Umgebungslicht vor allem auf dem Hintergrund kommt deutlicher zum Vorschein, wenn die Zeit verlängert wird. Bei Nacht muss deshalb ein Stativ verwendet werden, denn sonst verwischen die Lichter im Hintergrund.

Kurzzeit-Belichtung: Sie wird zugeschaltet, wenn an der Kamera kurze Belichtungszeiten unterhalb der Blitzsynchronzeit eingestellt werden. Bei 1/500 beispielsweise ist der Schlitzverschluss einer Kamera nie vollständig geöffnet. Damit trotzdem streifenfreie Bilder entstehen, schießt der Blitz ein Dauerfeuer ab, bis der Belichtungsvorgang beendet ist. Resultat: Scharfe Bilder bei hoher Geschwindigkeit – allerdings mit weniger Leistung als bei einem Einzelblitz.

Stroboskopblitz: Eine Blitzsalve wird abgeschossen – gegenüber der Kurzzeit-Synchronisation in größeren Abständen bei langer Belichtungszeit. Das Resultat sind Effektaufnahmen, die einen Bewegungszyklus in einem einzigen Bild einfrieren. Beispiel: der Tennisspieler beim Aufschlag in allen Bewegungsphasen. Stroboskopblitze brauchen viel Energie, die Zahl der Wiederholungen pro Batteriesatz sind oft beschränkt.

Modellierlicht: Fast wie ein Einstelllicht an der Blitzanlage schießt der Blitz sekundenlang eine Probesalve schwächerer Blitze, damit der Fotograf die Schärfentiefe einstellen kann. Darum koppelt z.B. Canon das Modellierlicht mit dem Druck auf die Gebrauchsblenden-Taste.

TTL-Blitzen: Steuerpins im Blitzschuh lösen den Blitz nicht nur aus, sie übertragen auch Abschaltbefehle, wenn genügend Licht ins Objektiv gefallen ist. Das komplexe TTL-Steuerprotokoll ist auch für die Berechnung der wahrscheinlichen Blitzmenge via Vorblitz-Auslösung wichtig und für die Kommunikation zwischen mehreren unabhängig aufgebauten (Slave)-Blitzen.

Master-Funktion Als Master arbeiten nur Top-Blitze. Sie haben Einstellungen für bis zu vier Blitzgruppen, denen der Fotograf eine Blitzstärke zuweisen kann. Die Sklavenblitze verstehen den Master und akzeptieren diese Werte via Vorblitz-Synchronisation. Der Fotograf muss also nicht jedesmal zum Blitz laufen, wenn er Intensitäten ändert.

2. Verschlussvorhang Die Synchronisation auf den Moment, wenn die Kamera die Belichtung beendet, anstatt auf den, an dem sie beginnt, heißt Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang. Es ist mehr eine Funktion der Kamera, die den entsprechenden Auslösebefehl im passenden Moment senden muss. […] «


Quelle: ColorFoto 2/2015

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