Veröffentlicht am: 06.09.2025 um 13:33 Uhr:

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Wissen: Was geschah mit dem Merseburger Domschatz?

Als im 16. Jahrhundert ein Religionskrieg in Deutschland tobte, macht ein Herzog den Domschatz zu Geld

» Einer der ältesten Dome Deutschlands thront über der Saale: Am 1. Oktober 1021 wurde der Merseburger Dom geweiht. Zu seinem 1000-jährigen Jubiläum 2021 gibt es Feste und Ausstellungen, die auf seine bewegte Geschichte blicken. Selbst am wertvollen Domschatz, zu dem etwa Gefäße oder alte Gewänder zählen, ging sie nicht spurlos vorbei: „Der Bestand schwankte stark“, sagt Markus Cottin, Leiter des Domstiftsarchivs und der Domstiftsbibliothek Merseburg. Über Jahrhunderte kamen etwa durch Schenkungen neue Schätze dazu - und manche verschwanden: „Die größten Verluste brachte der Schmalkaldische Krieg 1546/47.“ Während dieses Religionskriegs kämpften Katholiken unter Führung Kaiser Karls V. gegen den protestantischen Schmalkaldischen Bund. Der Glaubenskrieg tobte in Süd- und Mitteldeutschland, „als das Domkapitel große Teile des Schatzes zum Schutz nach Leipzig brachte“, so Cottin. Doch dann konnte der Herzog von Sachsen seine Soldaten nicht mehr bezahlen und vergriff sich an den ihm anvertrauten Reichtümern: „Er ließ Gold und Silber einschmelzen. Es wurden sogenannte Klippen, also Münzen geschlagen, die man den Soldaten als Sold gab.“ Der Domschatz war Kriegsgeld - nach Merseburg kehrten die „Klippen“ nie zurück. «


Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 17. September 2021

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