Veröffentlicht am: 28.02.2022 um 23:57 Uhr:

Bundesregierung: Rede der Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock

..., bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen „Galvanising Momentum for Universal Vaccination” am 25. Februar 2022 als Videobotschaft:

» „Niemand ist sicher, bis alle sicher sind“ – das ist nicht nur ein eingängiger Spruch. Es ist ein dringender Aufruf an uns alle, zu handeln.

Aber wenn wir auf die globale Impfkampagne blicken, müssen wir einräumen: Trotz beachtlicher Fortschritte sind wir weit davon entfernt, dass alle sicher sind: In vielen Ländern bestehen weiterhin große Impflücken. In Afrika sind weniger als 15 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Millionen Kinder, Frauen und Männer haben bislang keinen Zugang zu Impfstoffen.

Dies ist nicht nur eine große Ungerechtigkeit. Es schadet auch unserem gemeinsamen Interesse daran, die Pandemie weltweit zu beenden. Ohne weltweiten Impfschutz wird es immer neue Varianten geben – möglicherweise gefährlichere als Omikron.

Deutschland ist dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation verpflichtet, eine Impfquote von 70 Prozent der Bevölkerung in jedem Land zu erreichen. Dafür benötigen wir mehr internationale Solidarität. Deutschland verstärkt deshalb seine Bemühungen – mit seiner G7-Präsidentschaft und auf allen anderen Ebenen:

Wir intensivieren unsere Unterstützung für die multilaterale Impfkampagne, indem wir auch 2022 wieder unseren gerechten Beitrag zum Access to COVID-19 Tools (ACT)-Accelerator und zu Covid-19 Vaccines Global Access (COVAX) leisten.

Wir spenden auch weiterhin große Mengen an Impfstoffen. Dieses Jahr geben wir weitere 75 Millionen Impfdosen ab – vor allem über COVAX. Und wir stellen sicher, dass diese Dosen die Menschen erreichen, die sie am dringendsten benötigen.

Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Impfdosen zu Impfungen werden. Dafür unterstützen wir lokale Impfkampagnen – von der Lieferung von Spritzen bis zur Schulung von Gesundheitspersonal. Wir weiten diese Unterstützung „auf den letzten Metern“ aus, insbesondere in Afrika.

Und wir müssen sicherstellen, dass Impfstoffe dort hergestellt werden, wo sie tatsächlich gebraucht werden. Aus diesem Grund unterstützen wir die Impfstoffproduktion im globalen Süden mit Mitteln in Höhe von 500 Millionen Euro. Das deutsche Unternehmen BioNTech wird bald die Produktion von mRNA-Impfstoffen in Ghana, Senegal, Südafrika und Ruanda aufnehmen.

Deutschland freut sich darauf, mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten, um das Impftempo weltweit zu steigern. Wir rufen alle Länder, die es sich leisten können, dazu auf, zu diesen Bemühungen beizutragen. Fortschritt liegt in unser aller Interesse. Denn „niemand ist sicher, bis alle sicher sind.“

Vielen Dank. «


Quelle: Bulletin 24-2 des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 28. Februar 2022

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