Veröffentlicht am: 08.07.2022 um 23:35 Uhr:

Bundesregierung: Rede von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier zum 20-jährigen Bestehen des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze (ZIF)

Am 23. Juni 2022 hat Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier folgende Rede zum 20-jährigen Bestehen des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze als Videobotschaft gehalten:

» Der russische Überfall auf die Ukraine hat die gesamte europäische Friedensordnung erschüttert. Der grausame und menschenverachtende Krieg, den Putin mitten in Europa führt, zwingt uns zu der schmerzhaften Einsicht: Der Frieden ist auch auf unserem Kontinent keine Selbstverständlichkeit. Die Kriegsbilder erinnern uns an unsere Verantwortung, uns für Frieden in Europa und überall auf der Welt einzusetzen.

Diesem Einsatz für Frieden ist das ZIF seit nunmehr zwanzig Jahren verpflichtet. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Berliner Zentrum, in den Wahlbeobachtungsmissionen und den rund 200 Sekundierten in Ländern, die um den Frieden ringen.

Sie wissen aus Ihrer täglichen Arbeit, dass es auf die zivilen Kräfte ankommt, wenn es darum geht, den Frieden aufzubauen. Und Sie haben die Erfahrung, Konflikte zu entschärfen und zu überwinden. Diese Expertise ist heute so gefragt wie nie in den vergangenen zwanzig Jahren. In der Rückschau auf zwei Jahrzehnte ZIF keimt daher auch eine Hoffnung auf: Die Hoffnung, dass Ihre Erfahrung, gerade mit Blick auf die Ukraine, beim Aufbau einer neuen Friedensordnung in Europa hilft.

Doch nicht nur in der Ukraine herrscht Krieg. Wir dürfen unsere Augen auch vor entfernteren Konflikten nicht verschließen: in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Denn eine regelbasierte internationale Ordnung überzeugt nur dann, wenn sie überall gilt und verteidigt wird. Auch dies ist eine Lektion aus den Reaktionen mancher Länder auf den russischen Völkerrechtsbruch.

Indem Ihr Zentrum die Einsätze von Vereinten Nationen, Europäischer Union, Nato, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und anderen Staatengruppen unterstützt, hält es diesen Anspruch auf Frieden hoch. Und dafür, für alles, gebührt Ihnen mein größter Dank! «


Quelle: Bulletin 85-3 des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 29. Juni 2022

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