Veröffentlicht am: 29.04.2023 um 06:48 Uhr:

Bundesregierung: Rede des Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, eingangs der Befragung der Bundesregierung

Eingangs der Befragung der Bundesregierung vor dem Deutschen Bundestag hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, am 19. April 2023 in Berlin nachfolgende Rede gehalten...

» Frau Präsidentin!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Kollegin Annalena Baerbock hat gerade über die Stärke in der Außenpolitik gesprochen. Ich werde jetzt über das, was unser Land stark macht, sprechen, nämlich über Bildung und Forschung.

Bildung und Forschung haben schon immer einen langen Atem gebraucht, auch gegen Beharrungskräfte. Wenn wir alle weitermachen, was wir jahrzehntelang gemacht haben, dann ändert sich nichts zum Besseren. Unser Land braucht Mut zu Neuanfängen.

630.000 junge Menschen waren 2021 ohne Ausbildung. Gestern haben wir den Chancenmonitor aber zusammen mit „Ein Herz für Kinder“, erstellt vom ifo-Institut, vorgestellt. Die Spreizung zwischen etwa 21 und 81 Prozent Chance, später auf ein Gymnasium zu gehen, zeigt uns noch mal, dass in unserem Land die Chancen noch nicht gerecht verteilt sind, und daran müssen wir arbeiten. Also müssen wir auch in der Bildung beharrlich sein, wenn es darum geht, etwas zu verändern. Deswegen ist mir unser Startchancenprogramm so wichtig, mit dem wir ja genau dorthin gehen, wo die Kinder es am schwersten haben, nämlich in die 4.000 Schulen, wo der Unterstützungsbedarf am größten ist. Deswegen werden wir die zusätzlichen Mittel, die zur Verfügung stehen, zu den Startchancenmitteln geben, zur Startchancenmilliarde. Wir haben ein klares Ziel, und das ist jede Anstrengung wert.

Zweiter Punkt in der Bildung: Digitalisierung ist nicht gekommen, um zu gehen. Sie ist da. Deswegen haben wir gestern digitale Kompetenzzentren zur Lehrerfortbildung auf den Weg gebracht. Dadurch soll das, was schon jahrzehntelang zum Beispiel durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung entwickelt wurde, transferiert werden, damit Lehrerinnen und Lehrer ihre Pädagogik dann im digitalen Unterricht anwenden können.

Beste Bildung ist aber nicht alles. Wir brauchen natürlich auch weltbeste Forschung, um die Zukunftsthemen zu stemmen. Deswegen ist uns wichtig, dass wir bei der Grundlagenforschung weiter vorangehen: KI, Quantentechnologie, Biotechnologie, aber auch Biodiversität. All das sind wichtige Themen für die Zukunft unseres Landes. Deswegen wurde die Zukunftsstrategie Forschung und Innovation auf den Weg gebracht, die in Missionen denkt. Es geht hier nicht um einzelne Technologien, sondern um die Frage: Wie lösen wir die Probleme ressortübergreifend? In agilen Missionsteams wird daran gearbeitet, ein Stück weit eine neue Art Forschung zu betreiben.

Transferdaten sind ein großes Thema, das wir in diesem Jahr weiterverfolgen werden. Der Aufbau der DATI ist in den letzten Zügen; Sie warten sicher genauso gespannt wie ich darauf. Die Pilotlinien werden noch vor der Sommerpause vorgestellt, und dann geht es in die Gründung.

Insofern ist klar: Es gibt Beharrungskräfte. Wir sind da dran. Wir arbeiten weiter, damit unser Land durch Bildung und Forschung stark wird. «


Quelle: Bulletin 41-2 des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 20. April 2023

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