Foto-Glossar

Bridge-Kameras

Die Bridge- oder All-in-One-Kameras bilden eine Brücke zwischen Spiegelreflex- und Kompaktkameras. Sie sind mit einem fest eingebauten Zoom (7- bis 18-fach) sowie üblicherweise mit einem zusätzlichen elektronischen Monitor im Sucher ausgestattet (EVF, Electronic View Finder). Dieser Kameratyp verbindet die Vorteile einer D-Spiegelreflex (Sucherbild stimmt mit dem Bildausschnitt überein und kann auch bei grellem Umgebungslicht einwandfrei betrachtet werden) mit den Vorteilen einer kompakten Zoomkamera, bei der man immer alles dabei hat und sich nicht um Wechselobjektive und sonstiges Zubehör kümmern muss. Bridge-Kameras sind aber größer und schwerer als Kompaktkameras und nicht so vielseitig und leistungsfähig wie D-SLR-Kameras.

Bei den Bridge-Kameras ist eine neuer Trend zu beobachten: Um noch kompakter und preiswerter zu werden, kommen neue Modelle, wie die Sony Cyber-shot DSC-H 3 oder Canon PowerShot SX 100 IS ohne elektronischen Sucher auf den Markt. Das wirft eine Definitionsfrage auf: Ist eine Bridge-Kamera ohne elektronischen Sucher noch eine solche? Bei einer Spiegelreflex ist bereits durch die Bezeichnung festgelegt, dass sie das vom Objektiv erzeugte Bild über einen Spiegel zum Reflexsucher leitet. Bridge bedeutet lediglich, dass sie eine Brücke zwischen den Reflexen und den Kompakten baut. All-in-One besagt nur, dass man alles dabei hat und sich nicht mehr um Wechselobjektive und Zubehör kümmern muss. Da die sucherlosen Kameras bis auf den fehlenden elektronischen Sucher mit den Bridge-Kameras identisch sind, lässt sich die Frage nicht ohne verbleibende Grauzone beantworten.


Quelle: fotoMagazin Wissen 03/2008