Foto-Glossar

CCD-Chip (Charge Coupled Device-Chip)

Elektronischer Halbleiter-Baustein, der Licht in elektrische Signale umwandelt. Er sitzt anstelle des Films in der Kamera und zeichnet das Bild auf.

Ein CCD-Chip besteht aus vielen kleinen, lichtempfindlichen Bildelementen (Halbleitern), die in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind (VHS-Kamera: 270.000; hochauflösende Systeme: mehrere Millionen Bildpunkte). Diese Bildelemente wandeln einfallendes Licht in elektrische Ladungen um. Aus dem sichtbaren Bild entsteht ein Ladungsbild. Hierbei entsprechen die gespeicherten Spannungen (Ladungen) definierten Helligkeitswerten im ursprünglichen Bild. Nach der Belichtung werden die Ladungen ausgelesen und in ein elektro-magnetisches Signal umgewandelt, zum Beispiel in ein VHS-Signal.

Dieses gespeicherte Bild ist ein reines Helligkeits-, also Schwarzweißbild. Um ein Farbbild festzuhalten, bedarf es einer zusätzlichen Farbinformation (s. Farbräume), den Farbauszügen. Drei Verfahren sind üblich:

1. Prismen (beispielsweise) spalten den einfallend Lichtstrahl hinter dem Objektiv in drei Strahlen auf. Anschließend fällt jeder der drei Strahlen durch je ein Rot-, Grün- oder Blaufilter auf einen extra Chip (Drei-Chip-Kamera).

2. Vor dem CCD-Chip sitzt eine Farbfilterfolie (Mosaikfarbfilter) mit winzigen Farbfiltern in rot, grün und blau. Diese Filter ordnen jedem Bildelement des Chips eine bestimmte Farbe zu. Ein einziger Chip liefert so die drei Farbauszüge (Ein-Chip-Kamera). Dieser Trick verschlechtert zwar nur geringfügig die Auflösung, führt aber zu einer wesentlich schlechteren Farbqualität im Vergleich zur Drei-Chip-Kamera. Aus augenphysiologischen Gründen ist der Grünanteil unter den Mini-Filtern überproportional hoch.

3. Der Fotograf macht nacheinander drei Aufnahmen mit je einem Rot-, Grün- oder Blaufilter (Farbfilterrad) vor der Kamera. Dies garantiert eine der Drei-Chip-Kamera entsprechende, hohe Auflösung und Farbqualität, aber ohne deren Empfindlichkeitsverlust. Allerdings kann das Farbfilterrad lediglich bei unbewegten Objekten Anwendung finden.


Quelle: ColorFoto 12/1992