Foto-Glossar

Verzerrung

Die Verzerrung ist kein Abbildungsfehler, sondern die übertriebene perspektivische Darstellung der Größenverhältnisse. Sie wird dadurch erzeugt, dass die Lichtstrahlen am Bildrand einen längeren Weg zurücklegen müssen als in der Bildmitte. Zwei Faktoren beeinflussen die perspektivische Verzerrung: der Bildwinkel und die Aufnahmedistanz. Je größer der Bildwinkel und je kürzer die Aufnahmedistanz, desto größer die Verzerrung, weil die Randstrahlen steiler einfallen. Runde Objektive werden elliptisch verzerrt, während rechteckige Objekte nach den Gesetzen der Zentralperspektive "auseinander gezogen" werden. Das bekannteste Beispiel für perspektivische Verzerrung sind die stürzenden Linien: Senkrechte Linien verlaufen nicht parallel nach oben, sondern laufen nach den Gesetzen der Zentralperspektive in einem Fluchtpunkt zusammen ohne "gebogen" zu werden. Die perspektivische Verzerrung ist daher nicht mit der Verzeichnung zu verwechseln, die eine gekrümmte Wiedergabe gerader Linien bewirkt.


Quelle: fotoMagazin 02/2002