Foto-Glossar

Gesichtserkennung

Die automatische Identifizierung menschlicher Gesichter im Bildfeld, auf die dann der Autofokus, die Belichtung, die Blitzleistung, der Weißabgleich und anderes abgestimmt werden können. Dazu versucht die Kamera zunächst typische Hauttöne zu erkennen und dann Gesichter, die sich durch ihre ovale Form und die typische Positionen von Augen und Mund identifizieren lassen. Aufwändiger ist eine Gesichtserkennung, die auch Gesichter im Profil oder Halbprofil erkennen soll. Die Gesichtserkennung erfolgt kontinuierlich und kann erkannten Gesichtern in ihrer Bewegung folgen. Sind die Gesichter im Bild erst einmal erkannt, kann die Kamera den Fokus und die Blende so wählen, dass alle Personen scharf abgebildet werden. Die Belichtung kann auf diese als dem vermutlich bildwichtigsten Motiv abgestimmt und der Weißabgleich auf eine natürliche Wiedergabe von Hauttönen optimiert werden.


Quelle: fotoMagazin Wissen 03/2009




Die automatische Gesichtserkennung ist in erster Linie ein kombinierte Autofokus- und Belichtungsfunktion. Je nach System kann der Autofokus bis zu 15 Gesichter gleichzeitig im Bild erkennen und darauf scharf stellen. Die Belichtung wird ebenfalls auf die anvisierten Gesichter abgestimmt. Die Gesichtserkennung ist eine Software, die meistens im Prozessor, also in der Rechenzentrale der Kamera integriert ist. Selten findet man sie in einem separaten Co-Prozessor ausgelagert. Wie leistungsfähig die Gesichtserkennung in der Praxis ist, hängt von der Software-Version ab. Leider hüllen sich fast alle Kamera-Hersteller in Schweigen über die verwendete Software. Das hat vermutlich damit zu tun, dass nur wenige Hersteller tatsächlich auf eigene Entwicklungen zurückgreifen können.

Die meisten System stammen von externen Software-Schmieden, die im Hintergrund agieren: FotoNation mit FaceTracker sowie OKI mit FaceSensingEngine, und das Fraunhofer-Institut will mit FaceID ebenfalls mitmischen (www.fotonation.com, www.oki.com, www.idmt.fraunhofer.de). Die Gesichtserkennung der ersten Generation kann Gesichter nur erkennen, wenn die Personen direkt in die Kamera schauen, den Kopf relativ gerade halten und sich nicht bewegen.

Die aktuelle Generation kann die Gesichter auch in Bewegung erkennen und auf Personen fokussieren, die nicht in die Kamera schauen oder eine dunkle Sonnenbrille tragen. Die "Gesichtserkennung 2.0" von Fujifilm erkennt sogar Gesichter im Profil oder im Liegen.


Quelle: fotoMagazin Wissen 03/2008