Foto-Recht
Wer zahlt bei Pfusch im Labor?
Friedrich Rauch, Fachautor und Sachverständiger für publizistische Fotografie, beantwortete im fotoMAGAZIN 10/1993 diese Frage zum Fotorecht wie folgt:
Profi oder Amateur am Farblabor kommt kaum jemand vorbei. Was aber, wenn das Labor pfuscht und ein "technisches Problem" dazu führt, dass die Entwicklung des Diafilms danebengegangen ist? Die Firma wird einen neuen Film anbieten, auf ihre ausliegende Bedingungen verweisen und jede Forderung auf Schadenersatz zurückweisen. Tatsächlich ist dies der übliche Standard. Was also tun? Einige Empfehlungen kann ich ihnen geben: Zunächst einmal rate ich bei ernstlichem Qualitätsanspruch auf Massenlabors zu verzichten. Mit den Inhabern von kleineren Profilabors kann man persönliche Beziehungen pflegen, was der Qualität der Leistung entgegenkommt. Liefern Sie Ihre Filme erst ab, wenn der erste Durchlauf des Tages schon (vor Ihrem Material) durch die Maschine gegangen ist. Geben Sie ferner aus einer Serie niemals alle Filme gleichzeitig ins Labor. So haben Sie wenigstens noch eine Reserve. Gegebenenfalls können Sie (gegen Aufpreis) individuelle Schadenersatzvereinbarungen treffen auf jeden Fall bei mechanischen Beschädigungen der Filmschicht. Einer gerichtlichen Klage räume ich nur geringe Chancen ein, weil zum einen die ungünstige Verkehrssitte gegen einen Anspruch steht, und zum anderen der tatsächliche Schaden kaum zu beziffern ist. Ein nicht mehr vorhandenes Bild ist kaum zu schätzen, ein vorhandenes meist nur, wenn es sich dabei um eine Auftragsarbeit gehandelt hat.