Veröffentlicht am: 18.03.2025 um 18:20 Uhr:
Wissen: Warum ist die Wiener Ringstraße so berühmt?
» Trotz Staatsoper, Burgtheater und Universität, Museen, Parlament und Rathaus: Die Ringstraße ist mehr als eine Touristenattraktion und ein Teil des Unesco-Weltkulturerbes "Historisches Zentrum von Wien". Sie ist eine Einladung zur Zeitreise. Mit ihrer einzigartigen Architektur im sogenannten Ringstraßenstil prägt sie bis heute das Bild der österreichischen Bundeshauptstadt. Als wichtige Verkehrsader, Flanier- und Shoppingmeile verbindet sie dabei Gegenwart und Vergangenheit.
Den Bau ordnete Kaiser Franz Joseph I. höchstpersönlich an. Sein Bestreben: aus einer zu engen mittelalterlichen Stadt eine moderne Metropole zu formen. Dafür sollten die Stadtmauern geschliffen und durch einen "Repräsentationsboulevard" ersetzt werden. Der Startschuss viel am 20. Dezember 1857. Mehr als 50 Jahre zog sich die Bauphase hin. Das Ergebnis: eine städteplanerische Meisterleistung.
Heute ist die Ringstraße samt dem angrenzenden Franz-Josefs-Kai rund 5,2 Kilometer lang und in neun Abschnitte unterteilt. Gestaltet wurde der Boulevard von renommierten Architekten wie Theophil von Hansen, Heinrich von Ferstel und Gottfried Semper. Sie schufen den Rinstraßenstil, eine Ausprägung des Historismus. Das Besondere: Jedes Gebäude repräsentiert einen anderen historischen Baustil, von Neorenaissance über Gotik bis zum Neobarock. Diese Vielfalt gibt dem Boulevard nicht nur seinen unverwechselbaren Charakter, sie war stilbildend: Die österreichische Architektur der 1860er- bis 1890er-Jahre wird Ringstraßenzeit genannt.
Wichtiger Tipp: Wer vor Ort auf Zeitreise gehen möchte, tut dies am besten zu Fuß, per Straßenbahn oder in einer traditionellen Fiakerkutsche. «
Quelle: Angela Zierow in der HÖRZU vom 13. Dezember 2024