Veröffentlicht am: 21.08.2023 um 23:18 Uhr:
Wissen: Wo speichern Kamele Wasser?
» Von wegen Trampeltier! Die Mitglieder der Kamelfamilie sind überaus geschickt, wenn es darum geht, sich extremen Umweltbedingungen anzupassen. So können sie wochenlang durch die Wüste wandern, ohne einen Tropfen Wasser aufzunehmen: Gleich drei Magenkammern dienen ihnen als Wasserspeicher. An der nächsten Wasserstelle werden sie schnell wieder aufgefüllt. Innerhalb weniger Minuten können Kamele 100 bis 150 Liter Wasser trinken. Manche Experten sprechen sogar von 200 Litern.
Im Speichern, aber auch im Sparen von Wasser macht den Tieren niemand etwas vor. Darm, Blase und Niere halten so viel Flüssigkeit zurück, dass sie nur etwa einen Liter Urin am Tag ausscheiden - bei Pferden ist es die zehnfache Menge - und extrem trockenen Kot absetzen. Die anders als bei anderen Säugetieren oval geformten Blutkörperchen sind besonders zahlreich, dehnen sich bei Wasseraufnahme um etwa das 2,5-Fache aus - und schlüpfen dank ihrer Form trotzdem durch enge Adern. Die verschließbaren Nüstern verhindern die Abgabe von Wasserdampf. Und während wir schwitzen müssen, um unsere Körpertemperatur konstant zu halten, lassen Kamele sie auf bis zu 42 Grad ansteigen - und nachts auf bis zu 34 Grad absinken, indem sie Wärme an die Nachtluft abgeben.
In dem oder den Höckern speichern Kamele, Dromedare und Trampeltiere Fett. Es dient als Energiereserve und hält sogar die sengenden Sonnenstrahlen davon ab, ihren Körper aufzuheizen. Auch bei der Umwandlung von Fett in Energie entsteht Wasser, aber nicht in relevanten Mengen.
Einen Wasserverlust von bis zu einem Viertel ihres Körpergewichts können Kamele, Dromedare und Trampeltiere problemlos verkraften, während bei Menschen schon ein Minus von zehn Prozent lebensbedrohlich ist. «
Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 8. Januar 2021