Veröffentlicht am: 19.04.2023 um 10:54 Uhr:

Wissen: Warum ist das Aquädukt von Nîmes so genial?

Es ist schon beeindruckend, was die Römer so alles gebaut haben. Unter anderem das Aquädukt von Nîmes...

» Die Pont du Gard ragt fast 50 Meter in den blauen Himmel Südfrankreichs. "Es ist die höchste Aquäduktbrücke der Römer", erklärt dazu die Umweltingenieurin Rachel Peltier Muscatelli, die für den Welterbestatus dieses außergewöhnlichen Baus verantwortlich ist. "Die Brücke besteht heute aus drei Etagen mit insgesamt 52 Halbbögen." Der größte Bogen spannt sich mit 24,5 Metern über den Fluss Gardon und ist damit "der breiteste Bogen, den die Römer je zur Überquerung eines Flusses bauten". Die Pont du Gard bildet den am besten erhaltenen Teil des Aquädukts von Nîmes. Um 50 nach Christus begannen die Römer mit dem Bau. "Sie wollten zusätzliches Wasser für Bäder, Brunnen und Fließendwasser in Privathäusern aus den Eure-Quellen nahe Uzès ins 20 Kilometer entfernte Nîmes leiten", so die Expertin. Doch die Geografie stellte die Römer vor Herausforderungen. "Das Aquädukt musste die Berge und Täler der Garrigue durchqueren." Die Lösung: Eine 50 Kilometer lange Leitung mit einem durchschnittlichen Gefälle von 24 Zentimetern pro Kilometern sorgte dafür, dass das Wasser stets bergab floss. Muscatelli: "Die Bauarbeiten dauerten etwa 15 Jahre." Und die Mühe zahlte sich aus. Das Aquädukt versorgte die einst Nemausus genannte Stadt fünf Jahrhunderte mit rund 35.000 Kubikmetern Wasser täglich und verhalf ihr zu neuer Pracht. «


Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 9. Juli 2021

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