Veröffentlicht am: 02.05.2024 um 11:55 Uhr:

Fotografie: Nachführ-Autofokus richtig einsetzen

Wissen Sie, wie und wann Sie den Nachführ-Autofokus aktivieren und einsetzen können/sollten?

» Die meisten Kameras bieten zwei Autofokus-Modi: den Einzel-AF, bei dem die Schärfe mit dem Fokussieren (z. B. durch das halbe oder komplette Durchdrücken des Auslösers) gespeichert wird, und den Nachführ-Autofokus, bei dem Schärfe auch nach dem Auslösen weitergeführt wird. Verwirrung kann allerdings bei den Begrifflichkeiten aufkommen. So heißt der Nachführ-Autofokus bei Nikon (und anderen Herstellern) C-AF (Continuous-AF, zu deutsch also kontinuierlicher Autofokus), bei Canon dagegen Al Servo. Vorsicht ist auch bei Olympus geboten: Bei manchen Kameras wird trotz aktiviertem C-AF im schnellsten Serienbildmodus die Schärfe nicht nachgeführt - ohne dass der Fotograf darauf hingewiesen wird.

Wann sollte man den Nachführ-Autofokus nun einsetzen? Natürlich im Serienbildmodus, sonst wird nur das erste Bild einer Serie scharf (es sei denn, die Entfernung zum Motiv ändert sich nicht). Allerdings kann der Einsatz des Nachführ-AFs auch im Einzelbildmodus sinnvoll sein. Bei Aufnahmen mit sehr geringer Schärfentiefe, beispielsweise in der Portraitfotografie mit Vollformatkameras und lichtstarken Objektiven, kann eine Veränderung der Entfernung (durch Bewegungen des Models oder des Fotografen) zwischen dem Fokussieren und dem Auslösen dazu führen, dass die Schärfe nicht mehr perfekt, zum Beispiel auf dem Auge, sitzt. Beim C-AF kann das nicht passieren, vorausgesetzt, man verschiebt das AF-Messfeld präzise auf das Auge. Die meisten Spiegelreflexkameras sind allerdings beim Verschieben des AF-Messfelds begrenzt, da die Messfelder eher mittig angeordnet sind. Wer also auf Motive am Rand fokussieren will, muss den traditionellen Weg gehen: Einzel-AF, Fokus speichern und dann schwenken. Spiegellose Systemkameras können dagegen bis (fast) an den Bildrand fokussieren, viele haben sogar eine Augenerkennung, die den AF automatisch richtig setzt. «


Quelle: Andreas Jordan im fotoMAGAZIN 1/2018

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