Veröffentlicht am: 02.09.2023 um 15:36 Uhr:
Wissen: Wie entstand Hawaii?
» Bekannt ist der US-Bundesstaat für seine acht Hauptinseln. Doch Hawaii besteht aus mehr als 130 Inseln, die sich wie eine Perlenkette im Zentralpazifik aneinanderreihen. Alle sind vulkanischen Ursprungs, über 90 Feuerberge hat man bisher in dem Archipel entdeckt. Und das mitten im Meer. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise kommen Vulkane dort vor, wo zwei Erdplatten aneinandergrenzen.
1963 stellt der Vulkanologe John Tuzo Wilson die Theorie von einem „Hotspot“ auf. Er meint damit eine Stelle, an der die Erdoberfläche besonders dünn ist. Magma steigt aus dem Erdinneren aus 2900 Kilometern Tiefe nach oben. Die heißen Blasen bahnen sich ihren Weg durch die Erdkruste und quellen an der Oberfläche hervor. Folglich entstanden bereits vor 70 bis 80 Millionen Jahren die Hawaii-Inseln. Weil sich die Pazifische Erdplatte über dem Hotspot bewegt, bilden sich im Lauf der Jahrtausende immer neue Inseln. Je näher eines dieser Eilande an der heißen Stelle liegt, desto aktiver bleibt der Vulkan. So gilt der jüngste von den sechs aktiven Feuerspeiern Hawaiis als der gefährlichste: der Kilauea auf Big Island.
Sein Alter schätzen Geologen auf 50.000 bis 70.000 Jahre. Mit knapp mehr als 4000 Metern liegt sein größter Teil unter dem Meeresspiegel, 1247 Meter ragen aus dem Wasser heraus. Der Feuerberg ist dem Volksglauben nach Heimat der Vulkangöttin Pele und schießt heißes Gestein empor, wenn sie wütend ist - das passiert häufig. Laut dem hawaiianischen Vulkanobservatorium brach der Kilauea seit 1952 ganze 34 Mal aus. Von 1983 bis 2018 floss nahezu kontinuierlich Lava. Immer wieder müssen Siedlungen geräumt und Straßen gesperrt werden. «
Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 11. Juni 2021