Veröffentlicht am: 06.06.2025 um 06:07 Uhr:

Kölner Verkehrsbetriebe: KVB verstärkt Anstrengungen für mehr Sicherheit und Sauberkeit an den Haltestellen

Die Kölner Verkehrs-Betriebe werden ihre Anstrengungen für mehr Sicherheit und Sauberkeit vor allem in den U-Bahn-Haltestellen verstärken: Ziel ist es zum einen, für einen sicheren Betriebsablauf zu sorgen, gleichzeitig soll das Sicherheits- und Sauberkeitsgefühl der Fahrgäste und der Mitarbeitenden gestärkt werden.

» Erreicht werden soll dies durch gezielte Maßnahmen sowie eine Neuorganisation des Bereichs Fahrgastsicherheit und -service bei der Kölner Verkehrsbetriebe.

„Die Situation von obdachlosen und suchtkranken Menschen und der Umgang mit ihnen ist in allen Facetten seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema für uns“, so Kölner Verkehrsbetriebe-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Die Probleme sind nicht neu, aber sie sind drängender geworden: Immer mehr Menschen übernachten in den U-Bahnstationen, konsumieren Drogen und hinterlassen ihren Unrat. Zum Teil werden Fahrgäste und auch unsere Mitarbeitenden aggressiv angegangen, und Eltern haben inzwischen Angst um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg.“ Peter Densborn, Vorstand und Arbeitsdirektor der Kölner Verkehrsbetriebe, ergänzt: „Das ist allerdings nicht nur ein Kölner Verkehrsbetriebe-Thema, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das nur gemeinsam und in enger Abstimmung mit Stadt, Polizei, Gesundheitsamt und Sozialarbeit gelöst werden kann. Aber wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert.“

Was die Kölner Verkehrsbetriebe bereits tut:

  • Die Kölner Verkehrsbetriebe setzt in den U-Bahn-Haltestellen ihr Hausrecht durch, z.B. durch ein Verbot des Lagerns. Im Jahr 2024 wurden 929 Hausverbote ausgesprochen, 212 Strafanträge wegen Hausfriedensbruchs gestellt, außerdem 319 Strafanträge wegen Sachbeschädigung.

  • Seit Anfang 2024 werden die U-Bahn-Haltestellen Neumarkt und Ebertplatz rund um die Uhr bestreift. So wurden im vorigen Jahr beispielsweise am Neumarkt fast 41.600 Verweise im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelverbot und fast 14.000 Verweise im Zusammenhang mit unerlaubten Lagerns in der Haltestelle ausgesprochen.

  • Im März 2025 haben die gemeinsamen Bestreifungen mit Polizei und Ordnungsamt schwerpunktmäßig an den Haltestellen Neumarkt, Appellhofplatz, Friesenplatz, Ebertplatz sowie im Dom-Umfeld begonnen. Die ersten Erfahrungen sind positiv, eine abschließende Evaluierung steht aber noch aus.

  • Seit Herbst 2021 sind am Neumarkt zwei „Kümmerer“ der Kölner Verkehrsbetriebe im Einsatz, die in Kooperation mit zwei Mitarbeitenden der städtischen Dienststelle „Zentrum für Kriminalprävention und Sicherheit“ Ansprechpartner für die vielfältigen Probleme der Menschen dort sind: für die Aufnahme von Beschwerden, schnelle Hilfe in Notsituationen, Ausübung des Hausrechts, Austausch mit Sozialarbeitern u.a. Die Erfahrungen sind positiv, da entsprechendes Klientel regelmäßig angesprochen wird und Hilfen vermittelt werden können.

  • Bereits seit vielen Jahren klären Kölner Verkehrsbetriebe-Mitarbeitende obdachlose Menschen über Hilfsangebote auf, geben Informationen und Ansprechpartner weiter.


Was die Kölner Verkehrsbetriebe an zusätzlichen Maßnahmen plant:

  • Schon heute werden die Haltestellen nach einem festgelegten Turnus gereinigt. Diese Reinigungsintervalle sollen zumindest an ausgewählten Haltestellen in Zukunft verkürzt werden.

  • In Haltestellenbereichen, die durch Fäkalien und Urin in besonderer Weise verunreinigt sind, werden Sonderreinigungen durchgeführt - und zwar mit speziellen Reinigungsmitteln. Diese enthalten Mikroorganismen, die die Harnsäure-Salz-Kristalle zersetzen und den Uringeruch bzw. die Flecken beseitigen. In 61 Aufzügen soll dieses Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, weil sich diese Art der Verunreinigung zu einem immer drängenderen Problem entwickelt hat.

  • Vor allem in den Wintermonaten schlafen viele Obdachlose in den U-Bahn-Stationen. Künftig sollen jeweils morgens ab 5 Uhr Mitarbeitende der Reinigungsfirmen zusammen mit externen und Kölner Verkehrsbetriebe-Mitarbeitenden diese Menschen der Anlagen verweisen, um einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können.

  • Mit einem Shuttle-Bus könnten obdachlose Menschen abends zur nächstgelegenen Notschlafstelle gebracht werden.

  • Ein ehrenamtlicher Verein betreibt im Winter einen so genannten Kältebus. Mit einem „Wärme-Raum“ in einem Kölner Verkehrsbetriebe-Bus könnte diese Angebot erweitert werden. Obdachlose Menschen könnten sich dort in Notsituationen aufwärmen und durch den Verein versorgt werden.

  • Um ein nächtliches Lagern von Obdachlosen zu verhindern, könnten Haltestellen in der Betriebspause (etwa zwischen 2 Uhr und 5 Uhr) geschlossen werden. Dies soll an einer Haltestelle versuchsweise praktiziert werden.

  • Mit einem Pilotprojekt an zwei Haltestellen soll getestet werden, ob sich Musik in den Haltestellen positiv auf die Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsempfinden auswirken kann.

  • Mit einer Neuorganisation des Kölner Verkehrsbetriebe-Bereichs Fahrgastsicherheit und –service sollen die Aufgaben zielgerichteter und effektiver erledigt werden. Die einzelnen Aufgabenbereiche „Fahrausweisprüfung“, Service“ und „Sicherheit“ werden aufgelöst, stattdessen werden „Fahrgastmanager“-Teams in sechs Kölner Verkehrsbetriebe-Bezirken unterwegs sein. Innerhalb dieser Bezirke bekommen die Teams Linien- und Haltestellen-„Pakete“ zugewiesen und kontrollieren verstärkt die Bahnen, Busse und Haltestellen in ihren Bereichen. Durch die neuen Verantwortlichkeiten können sich Fahrgäste verstärkt mit den Bezirksteams identifizieren und die Servicequalität kann verbessert werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Bezirksteams der Polizei, des Ordnungsamtes und den Streetworkern wird dadurch optimiert. Diese neue Struktur soll zum 1. Januar 2026 in Kraft treten.


Stefanie Haaks: „All diese Maßnahmen können im Zusammenspiel mit anderen behördlichen Aktivitäten und der sozialen Arbeit in der Stadt einen wichtigen Beitrag leisten, um die Sicherheit des Betriebes und die Aufenthaltsqualität in unseren Anlagen und Haltestellen zu verbessern. Einige dieser Maßnahmen können und werden wir mit eigenen Mitteln umsetzen, für andere benötigen wir die Unterstützung der Politik, für die wir jetzt werben werden.“ «


Quelle: Pressemitteilung der Kölner Verkehrsbetriebe -map- vom 5. Juni 2025

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