Veröffentlicht am: 08.07.2025 um 18:15 Uhr:
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Wissen: Die Invasion der Grauhörnchen
» Einwanderung:
In mehreren Ländern Europas bekommen die Eurasischen Eichhörnchen mittlerweile Konkurrenz von den sogenannten Grauhörnchen. Diese stammen ursprünglich aus Nordamerika, von wo die putzigen Nager durch Menschen auch in andere Länder eingeschleppt wurden. Bereits im Jahr 1876 soll im englischen Cheshire ein in Gefangenschaft lebendes Grauhörnchenpaar aus Mitleid freigelassen worden sein. In den folgenden Jahrzehnten wurden Artgenossen auch an anderen Orten ausgesetzt. Heute haben sie ganz England erobert: vom Ärmelkanal bis zur Grenze nach Schottland. Auch in Irland sind die Grauhörnchen verbreitet und drohen die Eurasischen Eichhörnchen zu verdrängen. Mittlerweile wird in ganz Mitteleuropa von einer zunehmenden Ausbreitung in den nächsten Jahrzehnten ausgegangen.
Bedrohung:
Grauhörnchen gelten als anpassungsfähig und lassen sich auch von unwirtlichen Landschaften nicht aufhalten. Kritisch: Einige tragen aus ihrer einstigen Heimat einen Krankheitserreger in sich: Das sogenannte Squirrelpox-Virus bricht bei ihnen nicht aus - ist für Eichhörnchen jedoch tödlich.
Verwechslung:
In Deutschland leben bislang keine Grauhörnchen. "Wir bekommen aber häufig Anrufe von Bürgern, die glauben, eines gesehen zu haben", erzählt Nabu-Experte Julian Heiermann. "Bislang waren es allerdings immer Eurasische Eichhörnchen, deren Fell eine graue Färbung hatte." Zwei Expertentipps, um Grauhörnchen besser zu identifizieren: "Zum einen haben europäische Eichhörnchen im Winter, wenn das Fell dichter ist, kleine Ohrpinsel. Die gibt es bei Grauhörnchen nicht", sagt Heiermann. "Zum anderen lassen sich Grauhörnchen an zwei weißen Seitenstreifen, die sich am Schwanz befinden, gut erkennen." «
Quelle: HÖRZU vom 28. März 2025