Veröffentlicht am: 15.03.2020 um 07:40 Uhr:
Wissen: Seit wann gibt es bei der Tour de France das Gelbe Trikot?
» Einfach und genial: Im Jahr 1919 "erfand" Henri Desgrange, Begründer der Tour de France, das Gelbe Trikot für Etappenrennen. Die Zuschauer sollten auf den ersten Blick erkennen, welcher Fahrer in der Gesamtwertung vorn liegt. Warum die Wahl auf die Farbe Gelb fiel, ist unter Tour Historikern umstritten. Gab die in Gelb erscheinende Sportzeitung "L'Auto" des Veranstalters den Ausschlag? Oder stand nach dem ersten Weltkrieg kurzfristig keine andere Stofffarbe zur Verfügung? Fest steht: Der Franzose Eugène Christophe war der Erste, der am 19. Juli vor genau 100 Jahren das Gelbe Trikot tragen durfte.
Nur ein Stück Stoff? Von wegen! Das Gelbe Trikot wurde schnell zur Legende: ein Markenzeichen der Tour de France und der Traum jedes Radprofis. Der Belgier Eddy Merckx hält den Rekord: 111 Etappen fuhr er in den 1960er- und 1970er-Jahren in Gelb. Weltweit übernahmen viele Radrennen das Symbol des gelben Leibchens. Dem Franzosen Eugène Christophe brachte die historische Premiere allerdings kein Glück. Als er am 19. Juli 1919 ins Gelbe Trikot schlüpfte, waren nach Stürzen und Defekten nur noch elf von 67 Fahrern am Start. Es gewann der Belgier Firmin Lambot, Christophe ging leer aus. Insgesamt 5560 Kilometer musste das Feld damals zurücklegen, das Durchschnittstempo betrug 24,056 km/h - die langsamste Tour der Geschichte. Im Jahr 2018 waren es nur 3349 Kilometer bei einem durchschnittlichen Tempo von 40,206 km/h. «
Quelle: Kai Riedemann für HÖRZU 27 v0m 28.06.2019