Veröffentlicht am: 30.04.2022 um 10:37 Uhr:

Wissen: Warum haben Nonnengänse die mutigsten Küken der Welt?

Bei den arktischen Meergänsen wagen neu geschlüpfte Küken todesmutig den Sprung ins Leben...

» Normalerweise beschützen Eltern ihren Nachwuchs vor Gefahren. Ganz anders bei Familie Weißwangengans, die auch Nonnengans genannt wird, weil sie mit ihrem strahlend weißen Gesicht und der schwarzen Habe an die traditionelle Tracht katholischer Ordensfrauen erinnert.

Die Familienstube der Meergänse gleiche einem Survivalcamp. Die arktischen Zugvögel brüten von Ende Mai bis Juni in kleinen Kolonien auf schwindelerregend hohen Klippen. Die größten Populationen gibt es auf Grönland, Spitzbergen und an der russischen Eismeerküste. Auf den Felsvorsprüngen wähnen sie sich sicher vor Füchsen oder Bären. Nachteil: Dort gibt es keine Nahrung für die kleinen Gänse, die als Nestflüchter nicht von ihren Eltern gefüttert werden. Gänse ernähren sich vor allem von Pflanzen. Schon kurz nach dem Schlüpfen treibt sie der Hunger aus dem Nest. Auch die Eltern rufen sie von unten zum Rand der Klippe. Unter ihnen gähnt der Abgrund, manchmal 100 Meter tief. Mit ihrem weichen Daunenkleid könne die ein paar Tage alten Küken nicht fliegen. Doch irgendwann stürzt sich das erste unerschrocken in die Tiefe. Die Geschwister folgen eines nach dem anderen.

Es ist eines dieser großen Wunder der Natur: Die Jungtiere landen in der Regel wohlbehalten auf dem Wasser. Flügge werden sie erst mit sieben Wochen. Ihr größtes Abenteuer aber haben sie dann bereits bestanden. «


Quelle: Dago Weychardt in der HÖRZU vom 8. Mai 2020

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