Veröffentlicht am: 08.08.2022 um 18:33 Uhr:

Wissen: Haben Kaltblüter wirklich kaltes Blut?

Bei Pferden unterscheidet man verschiedene Typen. Mit ihrer Bluttemperatur hat das allerdings nicht zu tun...

» Ob Schwarzwälder Fuchs, Araber oder Welsh Pony: Die Bluttemperatur aller Pferde liegt im Schnitt bei 38 Grad Celsius. Die Unterscheidung in Kalt- und Warmblüter bezieht sich also nicht auf Physiologische Besonderheiten, sondern auf psychologische: Der jeweilige Begriff leitet sich von den Eigenschaften der Tiere ab. Warm- und Vollblüter werden als temperamentvolle Energiebündel beschrieben. Kaltblüter gelten als gelehrsame und ruhige Zeitgenossen. Das hat möglicherweise auch mit ihrer Statur zu tun. Im Vergleich zu Voll- und Warmblütern sind sie größer und stämmiger. Ihre Liebhaber nennen sie deswegen auch "sanfte Riesen". Für den Menschen sind die braven Muskelprotze perfekte Arbeitshilfen. Schon jahrhundertelang rackern sich die Tiere in der Landwirtschaft ab, ziehen Bäume aus dem Wald und Kutschen über die Straßen. Ende der 1930er-Jahre machten Kaltblüter 60 Prozent des deutschen Pferdebestands aus. Auch im Zweiten Weltkrieg nutzte man gerne ihre Pferdestärken. Das änderte sich durch die fortschreitende Motorisierung. Um 1980 waren viele Kaltblutrassen vom Aussterben bedroht. Doch dies Gefahr ist inzwischen gebannt. Sie werden wieder als Arbeitstiere wertgeschätzt - dank des wachsenden Umweltbewusstseins ihrer Besitzer. Denn wer sie im Wald einsetzt, schont Boden und Bäume. Die meisten Kaltblutrassen sind erhalten geblieben: Sie haben sich buchstäblich wieder hochgearbeitet. «


Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 21. August 2020

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