Veröffentlicht am: 01.09.2022 um 14:55 Uhr:
Wissen: Wer prägte die Erforschung der Affen?
» Drei junge Frauen verwirklichen sich ab 1960 einen ungewöhnlichen Traum: Sie ziehen weit weg von der Zivilisation in exotische Urwälder - um Menschenaffen zu erforschen. Dafür nehmen sie große Entbehrungen auf sich: leben in Hütten, essen Konservenkost. Über Jahrzehnte hinweg.
Die erste und bekannteste der Pionierinnen ist die Britin Jane Goodall. 1960 macht sie sich auf den Weg nach Tansania, um das Verhalten von Schimpansen zu erforschen. Damals wird Goodall belächelt. In einer Arte-Dokumentation [...] erinnert sie sich nun an die ersten Reaktionen: "Die verrückte Idee eines jungen Mädchens, das nicht einmal studiert hatte. Und das im Wald mit Affen leben will. Unerhört, lächerlich!" Doch Goodall wird belohnt. Noch im selben Jahr beobachtet sie als Erste, wie Schimpansen Werkzeug gebrauchen. Ein Durchbruch! Die Forscherin kann ohne Uniabschluss promovieren, kämpft dafür, dass die akademische Welt die soziale Intelligenz der Schimpansen anerkennt. In der Doku resümiert sie: "Haben sie Gefühle?" Natürlich haben sie die!"
Doodalls Erfolge ebnen den Weg für weitere Kolleginnen. 1966 locken Gorillas die US-Zoologin Dian Fossey nach Afrika. In Ruanda beobachtet sie die Tier nicht nur, sondern kämpft auch hartnäckig gegen Wilderer. Von ihrem bewegten Leben erzählt der Film "Gorillas im Nebel" (1988).
Die Dritte im Bunde ist Biruté Galdikas. Die Kanadierin reist 1971 nach Indonesien und beobachtet Orang-Utans. Wie Goodall kämpft sie bis heute für den Schutz der Menschenaffen. In die Geschichte gehen die drei Heldinnen der Primatenforschung ein als die "Trimates". «
Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 13. November 2020