Veröffentlicht am: 09.11.2022 um 22:06 Uhr:

Fotografie: Funktionsweise des Phasenautofokus

Wie funktioniert eigentlich der Phasenautofokus in Spiegelreflex-Kameras?

» SLR-Kameras haben im Gegensatz zur spiegellosen Konkurrenz einen separaten Phasenautofokus-Sensor, auf den per Umlenkspiegel ein Teil des einfallenden Lichts trifft. Die Optik des AF-Moduls teilt die Strahlen auf und bildet diese auf Messzeilen ab. Anhand dessen analysiert das System, an welcher Stelle die Intensität auf den Zeilen am größten ist, berechnet daraus, wie weit die Fokus- von der Objektebene entfernt liegt, und steuert dementsprechend den Mikromotor im Objektiv. Der Vorteil dieses Verfahren: Die Kamera ermittelt mit nur einer einzigen Messung, in welche Richtung und wie weit die Linsen der Optik verschoben werden müssen, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Eine Feinjustage erfolgt in vielen Fällen nicht. Das spart Zeit, geht aber oft zu Lasten der Präzision. So muss etwa das Phasenautofokus-Modul für eine stimmige Fokussierung sehr genau kalibriert sein, da es sich um ein vom Aufnahmesensor getrenntes Bauteil handelt. Selbst wenn die Kalibrierung zunächst passt, kann sich dies im Laufe der Zeit ändern. Außerdem klappt die Phasendetektion nur mit Motiven, die eine Struktur – am besten kontrastreiche Kanten – aufweisen, und bei ausreichend Licht. Auch die Lichtstärke des Objektivs spielt eine Rolle: Je größer der Blendendurchmesser, desto breiter das Messsignal auf den AF-Sensoren und genauer womöglich das Ergebnis. SLR-Kameras können das Phasenautofokus-Modul zudem nur im Sucherbetrieb nutzen, im Live-View wechseln sie zu einer meist lästig langsamen Lösung auf Basis der Daten des Aufnahmesensors. […] «


Quelle: ColorFoto 07/2014

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