Veröffentlicht am: 06.02.2023 um 19:32 Uhr:

Auto und Verkehr: Vorsicht, Gauner!

Diebe, Reifenstecher, Betrüger und falsche Helfer: Immer wieder werden Urlauber Opfer von Kriminellen. Ihre Tricks und wie Sie sich davor schützen können

» Die Gangster sind blitzschnell: in der Innenstadt von Catania (Sizilien) setzt sich ein Moped quer vor das Auto der Deutschen, zwingt sie zum Anhalten. Der Komplize reißt den Kofferraum auf, zieht den Rucksack mit der Kamera raus. Immer wieder werden Urlauber Opfer von Ganoven, vor allem in Italien, Frankreich und Spanien. Auf unseren Aufruf hin berichten Mitglieder von ihren „Urlaubskrimis“, um andere zu warnen.

Diebstahl: Mitten in Grenoble (Frankreich) wird das Auto von Familie S. aufgebrochen und das Gepäck gestohlen. Häufig trifft es Camper: In der Champagne öffnen Diebe nachts leise und geschickt die Tür eines Wohnmobils, stehlen Bargeld und Handy. Und auf einem Rastplatz in Südfrankreich geht ein Pärchen nur kurz mit dem Hund Gassi. Als sie wiederkommen ist das Wohnmobil brutal geknackt: Gepäck, Handy, Kamera und sogar Schuhe sind weg.

Spiegeltrick: Ein heftiger Knall. Aus dem Auto, das gerade überholt hat, wird wild gestikuliert. Lothar A. stoppt auf de Seitenstreifen. Der andere auch. Empört hält der Mann ihm einen kaputten Seitenspiegel vor die Nase und zeigt zum Beweis auf einen schwarzen Strich am Urlauberauto. Den habe die Betrüger selbst aufgetragen. Beim dichten Vorbeifahren oder nach dem Aussteigen. Aber beweisen kann das niemand. Herr A. zahlt 100 statt der geforderten 200 € Schadensersatz. „Schade, ich habe die Motorwelt mit dem Hinweis auf diesen Trick zu spät gelesen“, schreibt er uns später. Vielen anderen Mitgliedern gelingt es, Gauner in die Flucht zu schlagen, indem sie das Handy zücken oder einfach weiterfahren.

Pannentrick: Mitglied Brigitte F bedankt sich bei der Motorwelt für die Warnung, dass falsche Helfer Urlauber vor allem im Raum Barcelona reinlegen und ausrauben. Zwei junge Männer überholen ihren Mercedes-Bus auf der A7, zeigen auf ihren Hinterreifen, bremsen ab, zwingen sie zum Anhalten. Einer reißt eine Radkappe runter, hält sie ihr vors Fenster, fordert sie und ihre Beifahrerin zum Aussteigen auf. Frau F. lehnt ab, verriegelt die Tür. Die Männer geben auf, fahren davon.

Reifenstecher: Auf der Autobahn bei Saragossa bemerkt Axel W. ein Rumpeln an den hinteren Reifen, stoppt auf dem Seitenstreifen. Schnell ist ein freundlicher Mann zur Stelle, der hilft. Herr W. stellt das Warndreieck auf, wechselt den Reifen. Später bemerkt er, dass der „Helfer“ Laptop und Wertsachen geklaut hat.

Sicherheitstipps: Lassen Sie keine Wertsachen sichtbar im Auto liegen, sperren Sie auch während der Fahrt alle Türen ab. Und wenn Sie jemand auf Defekte hinweist und Sie zum Anhalten zwingt: im Fahrzeug bleiben und das Handy zeigen, mit dem Sie Hilfe rufen. «


Quelle: Christof Henn in der ADAC motorwelt 6/2019

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