Veröffentlicht am: 13.03.2023 um 07:10 Uhr:
Wissen: Wie gesund ist Kamelmilch?
» Seit Jahrtausenden schwören Beduinen auf die Kraft der Kamelmilch. Westliche Wissenschaftler brauchten etwas länger, um sie zu erkennen. Nach jahrzehntelangen Studien prognostizieren sie nun: Die Milch könnte Allergien und Unverträglichkeiten lindern, ja sogar zur Therapie von Diabetes, Krebs und Autismus eingesetzt werden. Das "weiße Wüstengold" als Wundermittel? Tatsächlich deutet einiges darauf hin: "Kamelmilch hat deutlich mehr Eisen, Kalzium und Vitamine als beispielsweise Kuhmilch. Dafür enthält sie wenig Zucker und Fett. Außerdem ist sie in ihrer Zusammensetzung der menschlichen Muttermilch am ähnlichsten", erklärt Beke Marquard, eine Pionierin auf dem Gebiet des Handels mit dem Naturprodukt. Ihre Familie betreibt die erste Kamelmilchfarm in Deutschland und darf seit der EU-Verordnung im November 2020 nun auch ihre Produkte europaweit verschicken - etwa an alle, die die Milch probieren wollen. "Sie schmeckt wie frische Kuhmilch vom Bauernhof", so Marquard. Allerdings ist die Gewinnung bei den ursprünglichen Wüstentieren aufwendiger: "Die Mütter geben nur Milch, wenn das Fohlen danebensteht." Auch die Menge schwankt. Kühe produzieren im Schnitt 27 Liter am Tag. "Bei Kamelen sind es ein bis fünf Liter." Gold ist eben schwer zu beschaffen - auch das weiße aus der Wüste. «
Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 9. April 2021