Veröffentlicht am: 02.11.2024 um 23:10 Uhr:
Wissen: Sind grüne Tomaten giftig?
» Die grünen Teile unreifer Tomaten sowie auch die Stängelansätze enthalten Solanin. Diesen Bitterstoff produzieren die Früchte, um sich vor Pilzbefall und Fraßfeinden zu schützen. Wenn Menschen sehr viel Solanin zu sich nehmen, kann das zu Brechreiz, Sehstörungen, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. Deshalb sollte man grüne Stellen im Fleisch von Tomaten und die grünen Ansätze vor dem Verzehr entfernen. Tomaten, die rundherum grün aussehen, reifen am besten in einer Papiertüte bei Zimmertemperatur nach. Besser schmecken allerdings Früchte, die reif geerntet wurden. Ab einer Dosis von 25 Milligramm Solanin können Symptome auftreten. Auch reife rote Tomaten enthalten das Gift, aber nur circa 1 Milligramm pro 100 Gramm.
Und wie ist es mit Tomatensorten, die grün bleiben, wenn sie reif sind? Sie enthalten nicht mehr Solanin als reife rote Tomaten. Man erkennt sie am gelblichen Glanz und daran, dass sie nicht hart sind, so wie unreife Tomaten. Als Delikatesse gelten Chutneys aus unreifen roten Tomaten. Isst man davon nur ein bisschen als Beilage, ist die Sache unbedenklich.
Auch in Kartoffeln findet sich Solanin, vor allem in grünen Stellen und Keimen, die man deshalb vor dem Verzehr entfernt. Allgemein enthalten viele essbare Früchte von Natur aus Giftstoffe. Bei grünen Bohnen ist es zum Beispiel das giftige Phasin, das aber beim Kochen verschwindet. Rhabarber und Rote Bete enthalten giftige Oxalsäure, deshalb muss man sie schälen und kochen. NELE-MARIE BRÜDGAM «
Quelle: Nele-Marie Brüdgam in der HÖRZU vom 10. September 2021