Veröffentlicht am: 26.03.2025 um 15:14 Uhr:
Wissen: Wo liegt das deutsche Stonehenge?
» Es war ein Jahrhundertfund: In Pömmelte südlich von Magdeburg entdeckten Archäologen einen mehr als 4000 Jahre alten Kultort! Nur aus der Luft waren die Überreste der ringförmigen Anlage zu erkennen. „Stonehenge kennt jeder. Aber Pömmelte? Dabei entsprechen Aufbau, Größe und Alter verblüffend genau der weltberühmten Anlage auf der britischen Insel“, erklärt der ZDF-Moderator Mirko Drotschmann. „Einziger Unterschied: statt tonnenschwerer Steine wurden hier Eichenstämme verbaut.“ Für seine neue dreiteilige „Terra X“-Reihe „Deutschland in ...“ war der Geschichtsexperte den Geheimnissen von Pömmelte auf der Spur. Die Anlage bestand aus sieben konzentrischen Ringen mit Gräben, Erdwällen und Holzpalisaden. Tausende Pfähle wurden dafür in den Boden gerammt. Archäologen haben das Ringheiligtum mittlerweile detailgetreu rekonstruiert. „Besonders auffällig sind die beiden Eingänge“, so Mirko Drotschmann. „Ähnlich wie in Stonehenge haben sie astronomische Bezüge.“ So lässt sich der Jahreslauf der Sonne mit ihren Auf- und Untergängen exakt beobachten. Wie bei einer gigantischen Sonnenuhr markiert der Lichteinfall durch die Tore die wichtigsten Jahresfeste. In der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit diente Pömmelte als Ritualort. In Gruben entdeckten die Forscherteams Skelette. Opfer eines Überfalls? Oder wurden sie bei blutigen Zeremonien geopfert, um Götter gütig zu stimmen? Vieles deutet auf einen Schädelkult hin. «
Quelle: Kai Riedemann in der HÖRZU vom 2. Juli 2021