Veröffentlicht am: 31.03.2024 um 22:47 Uhr:
Wissen: Warum bewegt sich eine Sonnenblume?
» „Tournesol“ heißt sie im Französischen, „girasole“ im Italienischen. Übersetzt bedeutet das „die sich nach der oder zur Sonne dreht“. Treffende Namen, denn die Sonnenblume folgt im Lauf des Tages tatsächlich dem Licht. Bei Morgengrauen zeigt ihr Blütenstand nach Osten und wendet sich dann langsam gen Westen, bis die Sonne untergeht. Am nächsten Morgen startet die halbkreisförmige Drehung von neuem.
Die treibende Kraft hinter diesem Phänomen sind Auxine, Pflanzenhormone, die das Wachstum regulieren. Die Korbblütler produzieren sie am Vormittag in großen Mengen auf der Sonnenseite ihres Stängels. Der wächst dadurch schneller als der im Schatten liegende Teil. Durch dieses Ungleichgewicht neigt sich d?e schwere Blüte nach Westen. In der Nacht wird dann auf der westlichen Seite des Stiels mehr Auxin ausgeschüttet, sodass sich die Pflanze bei Tagesanbruch wieder zum Licht hin gedreht hat. Es ist dieses Wachstum im Zickzack, der Helianthus annuus, so der botanische Name, in Bewegung hält. Erst wenn die bis zu drei Meter hohen Sonnenblumen ausgewachsen sind, stehen sie still. Dann richten sich ihre Blüten immer nach Osten aus, denn so nehmen sie in den noch frischen Morgenstunden viel Wärme auf und sind für zahlreiche Insekten besonders attraktiv. «
Quelle: Johanna Wagner in der HÖRZU vom 14. Mai 2021