Veröffentlicht am: 03.08.2025 um 10:44 Uhr:
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Wissen: Welcher Ort hat eine Mosaik-Schule?
» Das Städtchen Spilimbergo in der norditalinenischen Region Friaul-Julisch Venetien liegt zwar sehr idyllisch auf einer Hochebene am Fluss Tagliamento, bekannt ist es aber nicht als Touristenattraktion, sondern für seine "Scuola Mosaicisti del Friuli". An der renommierten Mosaik-Schule lassen sich Kunstschaffende zu Mosaikmeistern ausbilden. Drei Jahre drücken sie die Schulbank, dann sind sie fit im Umgang mit verschiedenen Materialien und Arbeitsweisen. Gelehrt werden sowohl Techniken aus der Antike als auch zeitgenössische Verfahren.
Bereits Babylonier und Griechen schätzten die Kunst des Steinesetzens, ebenso die alten Römer. Von deren Handwerkskunst zeugen noch heute aufwendig gestaltete Fußböden in Thermen und Villen, wie etwa Pompeji zu bewundern. In der Region Friaul-Julisch Venetien haben Mosaikarbeiten ebenfalls Tradition: Seit dem 16. Jahrhundert reisten Steinmetze und Fliesenleger zum Fluss Tagliamento, um in seinem Bett Material zu sammeln. Die "Scuola" hingegen ist vergleichsweise jung: Sie wurde 1922 gegründet. Heute gilt sie als weltweit wichtigste Ausbildungsstätte für Mosaikkünstler. Wer den Studierenden über die Schultern schauen will, kann dies während einer Führung tun und anschließend über 800 Exponate in Ausstellungsräumen bewundern. Laien, die eigene Fingerfertigkeiten testen wollen, werden ebenfalls in Italien fündig: Ravenna begeistert nicht nur mit seinen als Welterbe geschützten Bauten und zahllosen prächtigen Monumentalmosaiken. Örtliche Kunstschulen wie die "Accademia Belle Arti" locken mit Workshops und Kursen aller Art. «
Quelle: Angela Zierow in der HÖRZU vom 18. Oktober 2024