Veröffentlicht am: 28.10.2025 um 15:05 Uhr:
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Wissen: Was ist das grausige Geheimnis von Schloss Ort?
» Das Seeschloss Ort im österreichischen Traunsee war ursprünglich eine Wasserburg. Anfang des 10. Jahrhunderts wurde es erstmals urkundlich erwähnt und angeblich auf den Grundmauern eines römischen Kastells erbaut. International bekannt machte das malerische Gebäude im Salzkammergut eine 1996 bis 2004 produzierte ZDF/ORF-Serie, die nach der älteren Schreibweise "Schlosshotel Orth" hieß. Der Bau diente aber nur als Kulisse, ein Hotel beherbergte er nie - dafür jede Menge illustre Herrscher, etwa den Grafen Adam von Herberstorff, berüchtigt für seine gnadenlos eingetriebenen Wuchersteuern. Der bayerische Herzog Maximilian hatte in als Statthalter eingesetzt. Von hier und von Schloss Tollet aus verwaltete der Graf Oberösterreich. Die geschröpften Bauern protestierten 1625 zahlreich und lautstark, woraufhin von Herberstorff sie zu "friedlichen Gesprächen" auf das ca. 35 Kilometer entfernte Haushamerfeld einlud. Als sie sich wie verabredet unbewaffnet einfanden, ließ er sie jedoch von seinen Soldaten umstellen. Er forderte 36 mutmaßliche Anführer auf hervorzutreten und zwang sie zu einem zynischen "Spiel": Paarweise mussten sie um ihr Leben würfeln, 16 der 18 Verlierer wurden hingerichtet. Als "Frankenburger Würfelspiel" ging dieses Ereignis in die Geschichte ein. Bis heute ist es durch das gleichnamige, zweijährlich aufgeführte Schauspiel lebendig.
Die Bauern gaben trotz allem nicht auf: Sie lösten 1626 den oberösterreichischen Bauernkrieg aus, in dessen Folge auch das Seeschloss verwüstet und teils niedergebrannt wurde. Ende gut? Nein, am Schluss unterlagen die Bauern. «
Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 23. August 2024