Veröffentlicht am: 29.09.2020 um 09:10 Uhr:
Wissen: Warum knabbern Marder am Autokabel?
» Sie wollen doch nur spielen – doch dabei richten Steinmarder einen immensen Schaden an: Hunderttausende durchgebissene Kabel, Schläuche und Gummimanschetten gehen jedes Jahr auf ihr Konto, allein in Deutschland. Als Spielplatz suchen sie sich ausgerechnet die Motorräume unserer Autos aus. Als Kulturfolger haben sie gelernt, sich die von den Menschen umgestaltete Welt zu eigen zu machen.
Die nachtaktiven, neugierigen Tiere lieben es, die verwinkelten Räume unter der Motorhaube mit ihren unterschiedlichen Gerüchen zu erkunden, erst recht, wenn es dort noch warm ist. Aus Übermut nagen sie dann schon mal das eine oder andere Bauteil an. Manche Marder mögen Motorräume auch als Ruhe- oder Rückzugsort und polstern sie aus. Der größere Teil der Schäden entsteht, wenn ein Marder merkt, dass hier bereits ein Konkurrent sein Revier markiert hat. Nimmt er dessen Duftmarke wahr, versucht er, diese zu entfernen – und sei es durch Herausbeißen. Und wenn er sich erst einmal in seine Beißwut hineingesteigert hat, ist nichts mehr vor ihm sicher.
Nur mit einer professionellen Motorwäsche lassen sich hingepinkelte Mardermarkierungen sicher entfernen. Als Abschreckung konnten sich weder laut tickende Wecker noch Toilettensteine oder Urin von Hunden bewähren. Am wirksamsten ist es, unter dem Auto Maschendraht auszulegen. Um den machen Marder einen großen Bogen, denn unachtsames Hineintappen ist an den Pfoten enorm schmerzhaft. Auch zu Ultraschall- und Elektroschockgeräten sowie Mortorabschottungen gibt es laut ADAC viele positive Erfahrungsberichte. «
Quelle: Thomas Röbke in HÖRZU 49 vom 29.11.2019