Veröffentlicht am: 10.10.2020 um 13:16 Uhr:
Wissen: Können Fische seekrank werden?
» Wenn ein Schiff auf hoher See zu schaukeln beginnt oder sich ein Reisebus in den Bergen die Serpentinen hochquält, wird manchen Menschen richtig schlecht. Kopfschmerzen, kalter Schweiß, Erbrechen: Das sind die Symptome der Reise- oder Seekrankheit. Diese kann beim Menschen ausbrechen, wenn die Sinnesorgane widersprüchliche Informationen zur räumlichen Lage und der Bewegung des Körpers feststellen. Beispiel: Das im Innenohr befindliche Gleichgewichtsorgan meldet dem Gehirn während des Aufenthalts auf einem schaukelnden Schiff einen ständigen Bewegungswechsel des Körpers, aber die Augen sehen keine Bewegung der umstehenden Gegenstände. Diesen Widerspruch wertet das Gehirn als Vergiftung des Organismus, Übelkeit stellt sich ein.
Kurios: Auch Fische können seekrank werden, obwohl das Meer doch ihr natürlicher Lebensraum ist. Das liegt daran, dass Fische ebenfalls ein Gleichgewichtsorgan haben. Es sitzt rechts und links seitlich am Kopf. Werden Fische etwa durch Strudel oder Wellenbewegungen hin- und hergeschleudert, in einem Netz aus dem Wasser gezogen oder in einem Auto transportiert, entsteht ein ähnlicher Effekt wie beim Menschen. Die Fische werden seekrank, manche müssen sich sogar erbrechen. Eine Gegenmaßnahme kann sein, dass sie in ruhigere, tiefere Gewässer abtauchen. Wenn das nicht möglich ist, versuchen sie, ihren Körper durch Drehungen in eine stabile Lage und die Situation damit unter Kontrolle zu bringen. Das kann mitunter so aussehen, als würden sie lustige Purzelbäume schlagen - aber besonders fröhlich sind die Fische in solchen Momenten garantiert nicht. «
Quelle: Sven Sakowitz in HÖRZU vom 13. März 2020