Veröffentlicht am: 22.11.2021 um 14:04 Uhr:
Auto und Verkehr: E-Scooter als Bereicherung? - Pro & Contra
» Pro. Gegen E-Scooter zu sein ist einfach. Besoffene Fahrer, wildes Abstellen, unschöne Unfälle - es gibt Probleme. Doch das sind Kinderkrankheiten einer neuen Mobilitätsform, die wir mit klaren Regeln in den Griff kriegen. Das Entscheidende ist: Deutschland braucht Alternativen in der Fortbewegung. E-Scooter sind klein, praktisch und machen Spaß. Sie verursachen keine Abgase. Die Leihe klappt problemlos, bezahlt wird smart mit dem Telefon. Und man ist unabhängig von Fahrplänen und Parkplätzen. Kurzum: Die Roller sind eine echte Alternative zu Fahrrad und ÖPNV. Zukünftig werden noch ganz andere Fahrzeuge unsere Straßen erobern und den Mobilitätsmix verändern. Fortschritt gestalten, statt von ihm überrollt zu werden - das sollte unser Anspruch sein. Das wünsche ich mir auch beim Elektroauto.
Contra. Leider beobachte ich in meinem Stadtteil, dass viele E-Scooter-Fahrer nicht wie vorgeschrieben den Radweg benutzen, sondern über den Gehweg heizen. Abends sind sie dazu noch oft betrunken, fahren auf der Straße, quer durch die Menschenmengen, entgegen der Fahrbahn, zu zweit usw. Das gefährdet nicht nur Passanten, sondern auch die Elektroroller-Fahrer selbst - eine Helmpflicht könnte helfen. Abgestellt werden die Roller kreuz und quer auf Gehwegen: Ob jemand mit Kinderwagen noch daran vorbeikommt, scheint egal. Dazu ist der angedachte Umweltaspekt die reinste Farce: Die "Spaßmobile" werden zum Aufladen von Transportern, oft auch noch Diesel, eingesammelt, irgendwohin gefahren, dort aufgeladen (bestimmt nicht immer mit Ökostrom) und dann wieder in der Stadt verteilt. «
Quelle: ADAC motorwelt 10/2019