Veröffentlicht am: 27.12.2021 um 16:47 Uhr:

Wissen: Wo liegen Europas größte Grundwasser-Reserven?

Ein einzigartiger Schatz der Natur, wertvoller als Gold, liegt im Oberrheintal verborgen. Doch er ist in Gefahr...

» Durch das Oberrheintal fließt, na klar, der Rhein. Doch genau hier bewegt sich auch ein unsichtbarer Fluss: das mit ungefähr 45 Milliarden Kubikmetern Wasser größte Grundwasserreservoir Mitteleuropas. Es speist sich aus den Niederschlägen der Hochebenen und der Randgebirge, die sich hier unterirdisch sammeln - wie in einem Trichter. Dieser Grundwasserstrom versorgt einzigartige Feuchtgebiete mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten und dient der Trinkwasserversorgung. Während sich in den oberen Schichten der Einfluss von Düngemitteln und Pestiziden bemerkbar macht, liegt das Grundwasser in den tiefsten Schichten unberührt seit etwa 1000 bis 10.000 Jahren.

Die Grundwasserfauna, also das Zusammenspiel der Mikroorganismen, die das Oberflächenwasser reinigen, gilt als ähnlich unerforscht wie die Tiefsee. So stießen Forscher der Universität Koblenz-Landau erst vor wenigen Jahren auf eine bis dahin unbekannte, gleichwohl Millionen von Jahren alte winzige Brunnenkrebsart. Sie gaben ihr den wissenschaftlichen Namen "Parabathynella baden-wuerttembergensis". Indem diese Mikroorganismen die organischen Stoffe zerkleinern und mineralisieren sowie permanent Bakterien vertilgen, bilden sie im Grundwasser eine Art Reinigungstruppe. Allerdings sterben sie durch bestimmte Schadstoffe ab und können diese Aufgabe nicht mehr leisten. Eine bedenkliche Entwicklung. «


Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 6. Dezember 2019

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