Veröffentlicht am: 25.12.2024 um 15:19 Uhr:
Berufsleben: Beruliche Netzwerke sorgfältig pflegen
» (dpa-mag). Berufliche Netzwerke können nützlich sein und die Karriere voranbringen. Allerdings muss man sie pflegen. „Der Aufbau eines solchen Beziehungsnetzes braucht viel Zeit”, sagt Andreas Lutz vom Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD). Man sollte so früh damit beginnen. Oft vermischen sich dadurch private und berufliche Kontakte. So kann es aus Kollegen, Vorgesetzten, Geschäftspartnern, Kunden oder Freunden aus Studienzeiten bestehen.
Networking-Expertin Martina Haas aus Berlin empfiehlt jedem zu netzwerken, „unabhängig von Alter, Funktion und Branche“. Firmenintern sind gute Beziehungen ebenso wichtig wie über die Unternehmensgrenzen hinaus.
Ein Netzwerk sollte auf Gegenseitigkeit basieren, sagt Personalberaterin Doris Brenner. Die Mitglieder bringen gemeinsam Dinge voran, sie können sich unterstützen und voneinander lernen. „Netzwerken ist ein Geben und Nehmen”, sagt Lutz. Daher ist es wichtig, dass jedes Mitglied Ansprechpartner ist, gleichzeitig aber auch Fragen stellen kann.
Natürlich dürfe man keine vertraulichen Informationen weitergeben, warnt Brenner. Doch: „Wenn ich ein wertvolles Netzwerkmitglied bin, erhalte ich Anregungen, frühzeitig exklusive Informationen, Ermutigung oder Warnung, Unterstützung und Weiterempfehlungen”, sagt Haas. Dafür müsse man aber bereit sein, in Vorleistung zu gehen.
Besonders für Selbstständige sei ein Netzwerk extrem wichtig, sagt Lutz. Vor allem Einzelkämpfer bräuchten Rat oder die Möglichkeit, „sich auch einfach nur mal auszuheulen”. Aber auch für andere Berufstätige zahlt sich ein Netzwerk aus. „Wer die Spielregeln verstanden hat, wird erfolgreicher sein.”
Nicht jedem fällt es leicht, auf andere Menschen zuzugehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Da können soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Whatsapp hilfreich sein. Wer nur im beruflichen Kontext unterwegs sein will, ist bei Portalen wie Xing oder LinkedIn besser aufgehoben. Allerdings: „Das Netz vergisst nichts”, sagt Haas. Arbeitgeber schauen sich heute auch im Netz um.
Der Kontakt sollte indes nicht rein virtuell bleiben, rät Brenner. „Irgendwann muss man die Beziehung mal auf eine persönliche Basis heben und sich tatsächlich kennenlernen.” Zudem komme es auf die Qualität der Kontakte und nicht auf die Anzahl an, sagt Haas. «
Quelle: Kölner Wochenspiegel vom 27. März 2019