Veröffentlicht am: 25.02.2025 um 19:58 Uhr:
Wissen: Wieso heißt es "Auf den Hund gekommen"?
» Hier gibt es drei gute Erklärungen. Die erste findet sich im Band „Deutsche Rechtsaltertümer“ von Jacob Grimm, wo von einer historischen Rechtspraxis berichtet wird: Verurteilte mussten öffentlich einen Hund durch den Ort tragen - ein Zeichen dafür, dass sie, einem Hund gleich, von jedermann straffrei verjagt, ja erschlagen werden durften.
Die zweite geht auf traditionelle Vorrats- oder Geldtruhen zurück, auf deren Boden man als Zeichen der Warnung einen Hund abbildete. Befand sich nichts mehr in der Truhe, war man „auf den Hund gekommen“.
Die dritte, überzeugendste Erklärung betrifft die alte, weit verbreitete Unterscheidung der Besitzverhältnisse anhand von Zugtieren: Ein Reicher hatte Pferde. Wurde das Geld weniger, nahm man Esel oder Ochsen. Stand die Armut vor der Tür, zog der Hund ein Wägelchen. Noch um 1945 verwendete man bei uns Hundekarren.
Heutzutage klingt die Redensart häufig heiter und beschreibt Hundenarren. «
Quelle: Dr. Rolf-Bernhard Essig in der HÖRZU vom 5. November 2021