Veröffentlicht am: 10.02.2024 um 19:40 Uhr:
Wissen: Wieso heißt es "Über den grünen Klee loben"?
» Der Frühlingsanfang war immer schon ein Grund zur Freude. Besonders das frische Kraut im Frühjahr, der erste saftige Klee, die neuen Triebe der Bäume - all das stand dem Volksmund seit Jahrhunderten für reine Lebenskraft und rundum Gutes. Das schlug sich in positiven Ausdrücken nieder: von „jemandem grün sein“ über „Komm an meine grüne Seite!“ bishin zu „Grün ist die Hoffnung“.
Die Redensart „etwas über den grünen Klee loben“ gehört in diesen Umkreis. Sie ist sogar an die 1000 Jahre alt und geht direkt auf mittelalterliche Minnesänger zurück. Sie lobten den grünen Klee so oft in ihren Liedern als das Schönste, dass er als Superlativ erscheinen konnte. Jemanden noch darüber hinaus zu preisen, das wirkte dann erst als höchstes Lob, bald aber auch als übertrieben oder lächerlich. «
Quelle: Sprachwissenschaftler Dr. Rolf-Bernhard Essig in der HÖRZU vom 3. Dezember 2021