Veröffentlicht am: 21.03.2023 um 17:10 Uhr:
Wissen: Seit wann gibt es Leuchttürme?
» Ein rettendes Licht am Horizont: Für Schiffe sind Leuchttürme auch heute noch Fixpunkte in der Nacht - trotz modernem GPS-System und Radar. Wann das erste Leuchtfeuer brannte, liegt allerdings buchstäblich im Dunkel der Geschichte. Überliefert ist zumindest ein antikes Bauwerk, das den Weg in den Heimathafen wies: Der Pharos von Alexandria gehört zu den Sieben Weltwundern und wurde um 285 v. Chr. auf einer kleinen Insel vor der ägyptischen Küste errichtet. Auch ein anderes berühmtes Weltwunder soll Legenden nach als Wegweiser gedient haben: Der griechische Koloss von Rhodos, eine monumentale Statue des Sonnengottes Helios, hielt angeblich ein Leuchtfeuer in der rechten Hand. Er wurde um das Jahr 300 v. Chr. aus Bronze gegossen. Nur ein antiker Mythos?
Fest steht: Der älteste heute noch funktionsfähige Leuchtturm wurde von den Römern im 2. Jahrhundert nach Christus erbaut. Der Herkulesturm, Torre de Hércules, steht in der Nähe der heutigen Stadt La Coruña an der spanischen Nordwestküste und weist Seeleuten schon seit der Zeit des römischen Kaisers Trajan (53 - 117) den Weg. Deutschlands ältestes Leuchtfeuer sichert die Zufahrt zur Travemündung an der Ostsee, ab dem Jahr 1226 zunächst als einfaches Holzfeuer, seit 1539 in seiner heutigen Form als Leuchtturm von Travemünde. Die historische Anlage mit ihren 1000-Watt-Glühbirnen ist zwar immer noch funktionsfähig, als Orientierung für Schiffe blinkt aber inzwischen ein Licht in 115 Metern Höhe - auf einem nahe gelegenen Hochhaus. «
Quelle: Kai Riedemann in der HÖRZU vom 30. April 2021