Veröffentlicht am: 20.01.2023 um 01:11 Uhr:

Kölner Karneval: Schon gewusst? Splitter aus der Karnevalsgeschichte - Der lange Weg zur Emanzipation

Im Jahr 2023 feiert der Kölner Karneval seinen 200sten Geburtstag. Aus diesem Grund hat das Festkomitee Kölner Karneval ein paar wissenswerte Informationen zusammengetragen. - Zum Beispiel: "Der lange Weg zur Emanzipation"

» Karneval war lange Zeit reine Männersache, und alle karnevalistischen Rollen wurden entsprechend von männlichen Darstellern übernommen. Erst die homophoben NS-Herrscher sorgten dafür, dass es ab 1935 keine männlichen Funkemariechen mehr gibt – und daran wurde auch nach dem Krieg festgehalten. 1938 und ‘39 war der Widerstand der Karnevalisten dann endgültig gebrochen, und es gab jeweils weibliche Jungfrauen im Dreigestirn. Nach dem Krieg wurde – auch als Bruch mit der NS-Ideologie – wieder an die alte Tradition angeknüpft: Die Jungfrau wurde wieder durch einen Mann verkörpert. Heute kaum zu glauben: Erst seit 1979 dürfen Frauen offiziell im Rosenmontag mitgehen. Zuvor hatte es immer wieder Diskussionen nach dem Zug gegeben, dass „zu viele Frauen” im Zug dabei waren. Noch 1970 argumentierte etwa FK-Präsident Ferdi Leisten, dass das Mitfahren wegen der herumfliegenden Wurfgeschosse nicht ungefährlich sei und es den Damen auch an Trinkfestigkeit mangele. Bis es auch im Festkomitee-Vorstand weibliche Mitglieder gab, dauerte es übrigens bis 1990. Heute sind die Karnevalistinnen in allen Bereichen und Funktionen des Karnevals Alltag (außer natürlich in den Gesellschaften, die nur dem einen oder dem anderen Geschlecht offenstehen), wenn auch immer noch unterrepräsentiert. Dass die Jungfrau im Dreigestirn wieder durch einen Mann dargestellt wird, ist übrigens nicht in Stein gemeißelt: Die Satzung des Festkomitees sieht lediglich vor, dass das Dreigestirn aus einer der ordentlichen FK-Gesellschaften stammen muss. Spätestens, seit es Damengesellschaften gibt, ist es also nur eine Frage der Zeit, bis einzelne oder auch alle drei Ornate von Frauen getragen werden.Karneval war lange Zeit reine Männersache, und alle karnevalistischen Rollen wurden entsprechend von männlichen Darstellern übernommen. Erst die homophoben NS-Herrscher sorgten dafür, dass es ab 1935 keine männlichen Funkemariechen mehr gibt – und daran wurde auch nach dem Krieg festgehalten. 1938 und ‘39 war der Widerstand der Karnevalisten dann endgültig gebrochen, und es gab jeweils weibliche Jungfrauen im Dreigestirn. Nach dem Krieg wurde – auch als Bruch mit der NS-Ideologie – wieder an die alte Tradition angeknüpft: Die Jungfrau wurde wieder durch einen Mann verkörpert. Heute kaum zu glauben: Erst seit 1979 dürfen Frauen offiziell im Rosenmontag mitgehen. Zuvor hatte es immer wieder Diskussionen nach dem Zug gegeben, dass „zu viele Frauen” im Zug dabei waren. Noch 1970 argumentierte etwa FK-Präsident Ferdi Leisten, dass das Mitfahren wegen der herumfliegenden Wurfgeschosse nicht ungefährlich sei und es den Damen auch an Trinkfestigkeit mangele. Bis es auch im Festkomitee-Vorstand weibliche Mitglieder gab, dauerte es übrigens bis 1990. Heute sind die Karnevalistinnen in allen Bereichen und Funktionen des Karnevals Alltag (außer natürlich in den Gesellschaften, die nur dem einen oder dem anderen Geschlecht offenstehen), wenn auch immer noch unterrepräsentiert. Dass die Jungfrau im Dreigestirn wieder durch einen Mann dargestellt wird, ist übrigens nicht in Stein gemeißelt: Die Satzung des Festkomitees sieht lediglich vor, dass das Dreigestirn aus einer der ordentlichen FK-Gesellschaften stammen muss. Spätestens, seit es Damengesellschaften gibt, ist es also nur eine Frage der Zeit, bis einzelne oder auch alle drei Ornate von Frauen getragen werden. «


Quelle: Quelle: Jubiläumspressemappe des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 vom 9. Januar 2023

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