Veröffentlicht am: 13.06.2024 um 08:48 Uhr:
ca. 2 Minute(n) Lesezeit
Recht: Ohne Einverständnis: Dein Bild als Beute
» Lennart* sitzt im Fenster seiner Berliner Wohnung und raucht. Aus einem Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite richtet ein unbekannter Musiker die Linse seiner Handykamera auf den jungen Mann und beginnt zu filmen. Lennart nimmt einen Zug von seiner Zigarette, schüttelt sachte den Kopf, als würde er einen unliebsamen Gedanken verscheuchen und blickt verträumt die Straße hinunter. Der Musiker stoppt die Aufnahme. Er legt seine neue Single unter das Video und veröffentlicht den Clip auf Instagram. Lennarts Cousine ist die erste einer ganzen Reihe von Freund:innen, Familienmitgliedern und Bekannten, die sich mit einem Link zum Video meldet: „Hier, deine fünfzehn Sekunden Fame.“ Lennart antwortet schockiert: „What the fuck“. Innerhalb weniger Tage sehen über zwei Millionen Menschen das Video.
In den Kommentaren häufen sich derweil kritische Stimmen: „New Fear unlocked: those days while you’re sitting on window smoking as you wanna process your shitty day someone else is also watching and recording like leave ppl alone“. Knapp zwanzigtausend Likes gibt es für den Beitrag „A ***** can’t even sit out his window and have a cig in peace anymore smh (Abk. für shake my head)“. Eine empörte Nutzerin fragt: „Can we stop normalising filming strangers?“
[...] «
Den vollständigen Artikel zum Thema "Recht am eigenen Bild" von Vincent Först finden Sie auf nachfolgender Seite von netzpolitik.org:
https://netzpolitik.org/2023/ohne-einverstaendnis-dein-bild-als-beute/