Veröffentlicht am: 07.03.2021 um 17:30 Uhr:

Wissen: Welche Aufgabe hat die Schweizergarde im Vatikan?

Der berühmteste Wachdienst der Welt sorgt seit 500 Jahren für das Wohlergehen des katholischen Kirchenoberhaupts...

» Zum bislang letzten Mal wurden ihre Uniformen 1914 überarbeitet, der Stil des 16. Jahrhunderts dabei gewahrt: Die farbenfrohe, folkloristische Anrnutung der Schweizergarde täuscht leicht darüber hinweg, dass ihre Mitglieder einen eher nüchternen, weltlichen Job zu erledigen haben. Die 135 Wachsoldaten sind für den persönlichen Schutz des Papstes verantwortlich, daheim und auf Reisen. Zugleich sichern sie den Zugang zur Vatikanstadt, zum Apostolischen Palast und zur päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo.

Papst Julius II. bat 1505 um ein Kontingent „Schweizer Reisläufer“, das ihm auch gewährt wurde. „Reise“ bedeutete so viel wie „Kriegsfahrt”. Jahrhundertelang stellten sich Söldner aus der damals bettelarmen Schweiz auf eigene Faust in den Dienst fremder Herrscher. So dienten etwa zu Zeiten Maria Theresias bis zu 450 Schweizergardisten an der Wiener Hofburg. Seit 1849 sind Schweizer Bürgern Militärdienste für einen anderen Staat verboten, seit 1927 ist ein Verstoß auch strafbar. Die Schweizergarde im Vatikan existiert nur darum noch, weil sie nicht als militärische Einheit, sondern als einfache Wachpolizei definiert wird. Trotzdem nimmt die Schweizergarde Bewerber nur auf, wenn diese zuvor in der Schweizer Armee ausgebildet wurden und gedient haben. «


Quelle: Thomas Röbke in der HÖRZU vom 12. Dezember 2019

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