Veröffentlicht am: 08.03.2021 um 22:53 Uhr:
Wissen: Gibt es in Japan einen Dschungel?
» Mit Japan dürften viele Menschen in erster Linie moderne Megastädte in Verbindung bringen. Und das nicht zu Unrecht, schließlich befindet sich im Land der aufgehenden Sonne mit dem Einzugsgebiet rund um Tokio die größte Metropolregion dieser Erde. Auf einer Fläche von 14.034 Quadratkilometern leben dort ungefähr 38 Millionen Menschen!
Doch der Inselstaat im Pazifik, der aus 6852 Inseln besteht, hat auch ganz andere Seiten. Große Teile seiner Gebiete sind von Bergwäldern bedeckt, zudem sorgen aktive Vulkane für ständige Unruhe. Eine Sonderrolle in der Flora und Fauna Japans nimmt die Insel Iriomote ein, die weit im Süden des Archipels in der subtropischen Klimazone liegt. Sie ist 289 Quadratkilometer groß, ein Drittel davon gehört zum Iriomote-Ishigaki-Nationalpark und steht unter Naturschutz. Das Eiland gilt aufgrund des Artenreichtums als "Galapagos des Ostens". Ungefähr 90 Prozent der Insel werden bedeckt von Mangrovensümpfen und undurchdringlichen Dschungel- und Urwaldgebieten. Viele Pflanzenarten sind endemisch, Wasserfälle und Flüsse prägen die Landschaft, vor der Küste liegt Japans größtes Korallenriff. Eine weitere Besonderheit der Insel ist die Iriomote-Katze, die nur dort vorkommt und vom Aussterben bedroht ist. Auch für Menschen sind die Bedingungen hier schwierig. Etwa 2000 Einwohner zählt das Eiland. Diese bauen Reis, Zuckerrohr und Ananas an. Zudem kommen regelmäßig Touristen, die von der Nachbarinsel Ishigaki per Schiff anreisen. Aufgrund der einzigartigen Natur hat die japanische Regierung beantragt, Iriomote in diesem Jahr [Anm.: 2020] zum Unesco-Weltnaturerbe zu erklären. «
Quelle: Sven Sakowitz in der HÖRZU vom 26. Juni 2020